Auf der Treppe sagte ich: »Dem Kerl hast Du hoffentlich nicht das Herz gebrochen?«
Frühling lachte und sagte: »Hast Du den Ring am Finger nicht gesehen? Ich hab nur ein wenig Romantik in sein Leben zurückgebracht.«
Ich sagte: »Du hast also keine gute Meinung über die Ehe? Außerdem sah er mir nicht so aus, als hätte er auf Romantik gewartet. Ich frage mich, wie viel Ehen Du bisher zerstört hast.«
Frühling sagte: »Das mit den Ehen zerstören, ist eins meiner Hobbys. Allerdings ist es schwerer, durch den Seitensprung des Mannes eine Ehe zu zerstören, als durch den Seitensprung der Frau. Ist das nicht irgendwie ungerecht?«
Zwei Treppenstufend auf einmal nehmend sagte ich: »Das ist auch so ein Ding der Evolution. Als die Menschheit noch mit Knüppel durch Felder rannte um Mammuts zu jagen, pflanzten sich Leute, die nicht eifersüchtig waren weniger oft fort. Den Männern, denen egal war, mit wem ihre Frauen verkehrten, blieb kein eigener Nachkomme.
Schlief eine Frau mit einem anderen Mann, konnte das bedeuten, dass ›Mann‹ Kinder großzog, die nicht seine eigene waren.
Solange jedoch der Mann die Mammut-Schnitzel nach Hause brachte und sie über dem eigenen Kamin grillte, konnten Frau und Kindern egal sein, mit wem er sonst noch ›abhing‹. Verließ er hingegen Frau und Kind für eine Andere, dann war die Existenz in Gefahr.
Noch heute ist es zumindest statistisch so, dass ein Mann einen One-Night-Stand seiner Frau weitaus kritisch bewertet, als eine Frau den ihres Manns. Andersherum bewertet eine Frau es wesentlich kritischer, wenn er mit einer anderen ins Kino geht. Sagt er, dass ›Gefühle‹ im Spiel waren, dann ist die Beziehung ernsthaft in Gefahr.«
Frühling sagte: »Ich finde es trotzdem unfair.«

5 Gedanken zu „Von Frauen und Männern“
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Hm… so ist das also mit dem ‚Fremdgehen‘. Obwohl… die Erklärung leuchtet ein. 😉
Das ist die Gefahr bei meiner Logik – sie leuchtet ein. Die Blumen dafür müsste ich eigentlich meinem Professor und Doktorvater geben, der mir das so erklärt hat.
Trotzdem gilt: das ist nur die Statistik. Ich z.B. bin gar nicht eifersüchtig…
Liebender Alexander
Der eifernde Süchtige Mensch glaubt weder an sich selbst
Noch vertraut Er seiner Partnerin seinem Partner
Das Dreiecksverhältnis mit der Angst
Lässt Anwälte gut verdienen
Und Kinder verkommen missbraucht zu Komplizen
Lieben besitzt keine Körper kennt ein Copyrecht
Und straft Freizügigkeit und Neue Erfahrungen
Weder mit Hass noch Verachtung ab
danke
Dir Joachim von Herzen
Es ist wie immer – die Dosis macht das Gift. Ich glaub nicht, das Eifersucht prinzipiell schlecht ist. Sie wird aber häufig gesteigert bis sie dann zur Krankheit wird.
Wobei ich das schwer beurteilen kann, denn ich würd mich nicht als eifersüchtig beschreiben.
Oder sehe ich das falsch?
Gruß,
Sebastian
Liebender Sebastian
Ich sehe und spüre Dich als uneifersüchtig eher eifersuchtsfrei
Wenn ein Kosmos und jede Beziehung ist ein Mikrokosmos offen ist
Kann eine Neue Erfahrung außerhalb gesucht werden wenn Sie noch fehlt
und innerhalb nicht gelebt werden kann
Wenn das Beziehungsei keine Risse hat kann von außen auch kein
Befremdender Einfluß hinein wenn ja sind immer beide Partner die Urheber
Denn wenn Sexus Eros Philio und Agape beidseits erlebt und gelebt sind
Bedarf Es keiner außerpartnerschaftlichen Erfahrungen
Wobei seelisches und geistiges sehr intimes Befreundetsein mit Dritten für beide
lebens und überlebensnotwendig ist
Wo nicht verödet vertrocknet das Paar
Eifersucht als solche ist Vorwurf Klammern Exklusivität und Besitzanspruch
Ich zähle sie zu den mit weit verbreitesten seelischen Erkrankungen
Diese ist schon bei Kindern und Pferden lachend beobachtbar
Futterneid Spielzeugneid und sexuelle Alleinnutzungsrechte wirken hier
Das alles zieht sich ja bis in die Religionskonflikte und die Weltpolitik
Schlecht ist was Mich schwächt und Dich verletzt
Ich habe noch keinen gesunden kraftvollen selbstbewussten Eifersüchtling kennen
gelernt
lächelnd Du Sebastian
danke
Dir Joachim von Herzen