Auf dem Weg zum Polizeirevier zog sich Frühling um. Dazu hatte sie sich auf der Rückbank meines fahrbaren Untersatzes niedergelassen. Natürlich wies ich Sie darauf hin, dass man während der Fahrt angeschnallt sein müsste, doch sie überhörte meinen Einwand einfach.
Von Zeit zu Zeit flogen einzelne Klamotten von hinten auf den Beifahrersitz. Bei der Art der Kleidung war mir sofort klar, dass Frühling darauf aus war, dass ich mich prüfend zu ihr umdrehte oder zumindest verstohlen in den Rückspiegel blickte.
Ich tat ihr den Gefallen nicht. Wie ich sie kannte, würde das Vergehen auf einen furchtbaren Scherz hinauslaufen.
Glücklicherweise war der Weg zum Revier nicht besonders weit. Zwanzig Minuten später bogen wir auf den Parkplatz. Sobald ich ausgestiegen war, umrundete ich das Auto und hielt die Beifahrertür offen. Auch diesmal war ich stark darauf bedacht, nicht in Frühlings Richtung zu blicken.
Sie ließ sich etwas Zeit und als sie sich zu mir umdrehte, zeigten ihre Mundwinkel einen Augenblick zu lange nach unten. Ich lächelte sie hingegen breit an und sagte: »Wie sind Deine Pläne?«
Frühling sagte: »Folge mir einfach.«
Als ich ihr folgte, bestaunte ich ihre Kleidung, wobei man die Fetzen eigentlich nicht als Kleidung bezeichnen konnte. Das was Frühling trug, bedeckte nur einen sehr geringen Teil ihres Körpers. Ich würde niemals einer meiner Töchter jemals erlaubt, mit so wenig Stoff auf die Straße zu gehen – besonders nicht bei diesen Temperaturen. Wir sind ja noch nicht im Hochsommer.
Allerdings muss ich Frühling zu Gute halten, dass sie dieser Kleidung tragen konnte, ohne billig zu wirken, was definitiv eine Leistung darstellte.

2 Gedanken zu „Umziehen“
Kommentare sind geschlossen.
Hatte Frühling dich mal ‚Spießer‘ genannt??? 😉
Aber du hast recht, das wäre für ein Lebewesen zu dieser Jahreszeit ziemlich ungesund.
Liebender Sebastian spärlich bekleideter Frühlingsschönheiten
Als Kunstgenießer wäre es doch zu schön mir ein Foto von Frühling zu übermittel
So heimlich mit dem Taschentelefon… so agentenmäßig eben
Als bitte das nächst mal
danke
Dir Joachim von spärlich äh Herzen