Es gelang mir nicht, meine Gedanken zu sortieren. Das ich die Geschichten gehört hatte, war zu lange her, als dass ich mich an alle Details hätte erinnern können.
Ich sagte: »Herbst erzählte mir von seinem interessantesten Fall. Eine alte Frau war ermordet worden. Die Ermittler nahmen zunächst an, dass es Selbstmord war, da alle Zugänge bzw. Ausgänge der Wohnung von innen verschlossen waren. Jedoch war jeder Zentimeter der Wohnung nach dem Mord durchsucht worden.
Herbst fand heraus, dass die Frau Zeugin eines Juwelen-Diebstahls war, bei dem der wertvollste Edelstein nicht wieder aufgetaucht war. Ihre Aussage brachte die zwei Raubmörder hinter Gitter. Beide Räuber verstarben im Gefängnis. Der Letzte starb weinige Tage vor der Frau.
Winter fand heraus, dass der Räuber und die alte Frau einen gemeinsamen Sohn gezeugt hatten. Dieser Sohn hatte den Räuber vor dessen Tod besucht. Das Opfer des Raubmordes, bei dem der Stein verschwand, war der Ehemann der Frau.
Die Frau hatte sich durch den Raubmord sowohl des Ehemanns, wie auch ihres Geliebtens entledigt. Das Kind gab sie, laut Winter, zur Adoption frei.
Winter sagte, dass das Kind wahrscheinlich nach seinen leiblichen Eltern gesucht hatte. Dabei sei er auf das Geheimnis des verschwundenen Edelsteins gekommen und habe anschließend die Beiden umgebracht.«
Ein helles Lachen unterbrach mich. Mit beiden Händen ihren Bauch haltend, wiegte sich Frühling immer wieder von hinten nach vorne. Sie hatte Tränen in den Augen.
Es dauerte fast fünf Minuten, bis sie zu Atem gekommen war. Immer wieder brach sie in das helle Lachen aus.
Sie sagte: »Wer denkt sich denn bitte so einen Schwachsinn aus? Eltern und Kinder – Verbrechen über zwei Generationen. Das ist einfach zu schwachsinnig.«
Ich sagte: »Das war aber ungefähr die Geschichte, die die beiden erzählt hatten.«

3 Gedanken zu „Aktenlage“
Kommentare sind geschlossen.
„Den Schwachsinn über zwei Generationen“ liebender Sebastian
Denkt Sich der Rachedämon aus
Frühling ist doch nicht zum ersten Male auf der Welt
In Sizilien oder sonst im feurigen Süden haben sich ganze Familien und Dörfer
ausgelöscht Blutrache eine archaische Idee des „Auge um Auge Zahn um Zahngottes“
Der heutige Islam verfolgt ja dergleichen seit Mohameds Tod als Erbfolgestreit…
Sunniten Schieten Aleviten und der Diamant geht bei alledem verloren
Ich bin gespannt wie`s weitergeht
danke
Dir Joachim von Herzen
Rächer der Gnade
Danke für Deinen Like zu https://herbertwitzel.wordpress.com/2016/03/26/zvonko-plepelic-gedicht-heute-abend/ 😉
Liebender Alexander
Erst heute ist der Verarbeitungsprozess nach der Verwunderung über das neue
Bild Deiner Wesenshülle beendet
Das erste Foto rührte mich wegen seiner offenen Nähe und Direktheit an
Gleichnishaft „Wie die Kinder…“ Der lautere Blick
Das Neue jetzige ist künstlerisch farblich leicht entrückt so wie Hamingway bevor Er der
Trunksucht verfiel Nein nein da bist Du nicht gefährdet und das Meer im Hintergrund
Kennst Du Sein Werk „Der alte Mann und das Meer“ ? lesenswert
falls schon die Erzählung „Am Fuße der Leiter“ lese es mit einem Taschentuch zur Hand
Da stehen Wir ja alle es sei denn Du hast Flügel
soweit
Dir Joachim von Graf und zu Foto
erlenter Erstberuf