Winter schob mich zu der Tür. Sie öffnete sie mit einer Hand und drückte mich mit der anderen in das Zimmer hinein.
Sie sagte: »Warte hier, bis ich mich mit Mutter unterhalten habe. Nimm Dir einfach etwas, setzt Dich hin und iss. Ich komm dann, wenn ich fertig bin.«
Mit diesen Worten schloss sie die Tür hinter mir.
Ich stand in einem kleinen Zimmer, in dessen Mitte ein Tisch mit zwei Stühlen stand. Der Tisch war mit Nahrungsmitteln überhäuft. Natürlich waren die Lebensmittel unbehandelt. Rohe Kartoffeln, Möhren, Äpfel – ich erkannte von jeder Art von Gemüse und Obst mindestens ein Exemplar.
Daneben lagen noch andere Dinge, die ich nicht kannte.
Ich überlegte etwas länger. Im Grunde bin ich ein neugieriger Typ. Wenn ich etwas im Supermarkt mit dem Etikett ›neu‹ sehe, muss ich zwangsläufig zuschlagen. Es sei denn es sind Dinge, die mir nicht schmecken oder passen würden. Was soll ich z.B. mit einem Paket ›neuer‹ Damenbinden?
Auf der anderen Seite fragte ich mich, ob Mutter Natur mir die Sachen absichtlich hingelegt hatte. Wenn sie das Zeug auf den Tisch legte, im Wissen, dass ich es finden würde, was waren dann ihre Intentionen?
Nachdem ich an vorhin dachte, war sie ja nicht gerade gut auf uns zu sprechen. Wenn sie alle Menschen ausrotten wollte, würde sie dann mit mir anfangen? Vielleicht sogar an mir proben?
Auf der anderen Seite könnte das Zeug hier einfach so rumliegen. Vielleicht hatte Natur nur ihre Sammlung ausgestellt. Die besten Exponate, die sie finden konnte. Wenn ich mich dann daran vergriff?
Sammelte sie vielleicht auch giftige Früchte und Gemüsesorten?
Ganz am Rand lag ein Pilz, der mir irgendwie merkwürdig vorkam.
Vielleicht wollte mir Natur auch einen Überblick über die Reichhaltigkeit ihrer Künste durch alle Zeitepochen geben.
Verzweifelt griff ich nach einer Orange und biss ein Loch in die Schale. Wenn man so im Ungewissen gehalten wird, sollte man sich auf sichere Sachen besinnen.

Ein Gedanke zu „Von Mutter Natur gedeckter Tisch“
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😀 😀 😀