Die Umgebung, die Geräusche und Gerüche – alles fühlte sie surreal an. Ich erwartete an jeder Ecke eine schmelzende Uhr oder eine Burg auf einem auf die Spitze gestellten Stein. Winter schien aufzublühen.
Mit großen Schritten teilte sie den Vorhang aus Blättern und Geäst. Es war, als würden die Pflanzen ihr ausweichen.
Bei dem Versuch Winter etwas zu der Umgebung zu fragten, bemerkte ich, dass meine Zunge am Gaumen festklebte. Ich bekam keinen Laut raus – so viel ich es auch versuchte.
Wir waren vielleicht fünf Minuten gelaufen, als wir an eine Leiter kamen, die ohne festen Halt in der Luft zu hängen schien. Winter ergriff sie und zog sich an ihr nach oben.
Teilnahmslos sah ich ihr nach. Die Leite musste da oben irgendwo befestigt sein.
Winter rief von oben: »Jetzt komm endlich. Wir werden nicht pro Stunde bezahlt. Also nimm die Beine in die Hand.«
Als meine Hände nach der Leiter tasteten, dachte ich, dass ich dafür überhaupt gar nicht bezahlt wurde und dass ich eigentlich etwas besseres verdient hätte. Aber so ist das ja immer mit dem Verdienen und Bekommen.
Winter sagte: »Wir sind gleich da. Du kannst Dich dort etwas ausruhen und bekommst was zu essen. Ich hoffe nur, dass meine Mutter da ist. Sonst müsste ich sie im Gebüsch aufspüren.«
Ich sah sie fragend an und sie erkannte die Frage auf Anhieb. Sie nickte und sagte: »Ich bin mir sicher, dass sie hier ist. Ich weiß nur noch nicht wo.«

Ein Gedanke zu „Kletterpartie“
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das Klettern ist immer eine Herausforderung…