Eine schwere Holztür öffnete sich und ein Mann trat herein. Er hatte weiße, lange Haare, die er sich adrett nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Insgesamt hatte die Erscheinung etwas von den Typen, die geistig und körperlich in den 70gern hängengeblieben waren.
Ich sagte zu Winter: »Oh Prima, Dumbledore ist da! Anscheinend hat er uns endlich gefunden.«
Winter verdrehte ihre Augen und erhob sich vom Sessel. Etwas leiser, so dass uns der Hipster-Opa nicht hören konnte, sagte sie: »Habe etwas mehr Respekt vor dem Alter.«
Ich sagte: »Wenn er das auch hat, dann werde ich mein Möglichstes tun.«
Ein schwaches Grinsen konnte ich hingegen nicht unterdrücken. Es war mir immer ein Vergnügen Winter zu ärgern. Dieser Besuch in dem alten Schloss konnte man anscheinend prima dazu nutzen.
Der coole Greis sagte Hallo und ich hätte fast laut gekichert, als ich eine Sonnenbrille oberhalb seiner Stirn erblickte.
Winter sagte: »Bitte entschuldige meine Begleitung. Ich hatte nicht gedacht, dass er sich so daneben benimmt.«
Ich sagte: »Das hier entspricht wirklich jedem Klischee. Altes Schloss, alter Mann – womit muss ich noch rechnen?«
Winter schüttelte energischer das Haupt und machte mir mit einer Handbewegung klar, dass ich jetzt ruhig seien sollte.
Sie sagte: »Ich suche meine Mutter Gaia. Ist sie hier?«
Der Alte sagte: »Sie ist vor ein paar Tagen aufgebrochen. Ich hatte ihr noch gesagt, sie solle besser hierbleiben – es ging ihr wirklich nicht gut – aber sie ließ sich nichts sagen.«
Winter sagte: »Wenn Du sie vor mir triffst, dann richte ihr bitte aus, dass ich nach ihr suche.«
Der Alte nickte und Winter drehte sich um.
Sie sagte: »Wir sollten zurück zum Zug. Hoffentlich finden wir meine Mutter in einer ihrer anderen Wohnungen.«

2 Gedanken zu „Erscheinung“
Kommentare sind geschlossen.
Oooooooooou spannend!! :O 😀
Mit den Harry Potter Assoziationen hast du mich völlig gepackt! 😀