Mir kam ein Gedanke, der mir nicht gefiel. »Hast Du eigentlich noch Deine gesamten Erinnerungen?« »Ich wüsste nicht, was fehlt.«
»Denk einmal genau darüber nach. Wo haben wir uns im letzten Winter getroffen?«
»Ich weiß noch nicht einmal genau, was ich im letzten Winter gemacht habe, geschweige dessen kann ich mich daran erinnern, dass wir uns getroffen haben.«
»Dieser Gehirnscanner muss nicht fertig geworden sein. Das macht mir allerdings weniger Angst.«
Herbst blieb stehen und sah mich fragend an.
Den Kopf schüttelnd sagte ich: »Es ist nur eine Vermutung, aber die Datenmenge, die man aus Deinem Geist gezogen hat, muss riesig gewesen sein. Je größer diese Daten sind, desto einfach ist es, sie aufzuspüren. Ich kann nur hoffen, dass sie endlos verstreut liegen, sonst hat die nette religiöse Dame ein verdammt einfaches Spiel.«
»Wir sollten weiter laufen, bis wir an einer Wand ankommen. Es ist nicht mehr so weit.«
Nach einer Biegung ragte vor uns tatsächlich eine nackte Wand auf. Wir blieben stehen und betrachteten sie.
Herbst sagte: »Sollten wir hier anfangen zu suchen?«
»Das bringt nichts. Es wäre wie die Suche nach einem Fisch, den man vor ein paar Jahrzehnten irgendwo im Atlantik ausgesetzt hat. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
»Was schwebt Dir da vor?«
»Sie ist Teil des Betriebssystems – sonst könnte sie uns keine Hilfe anbieten. Wir müssten also das Betriebssystem finden.«
»Liegt das überhaupt hier?«
»Wenn ich an meine Erfahrungen denke, werden Teile des eigentlichen Systems meist vor dem User versteckt. Wir müssen also nach Regalen suchen, die leer erscheinen. Vielleicht sind die Daten dort versteckt.«
»Was man nicht sehen kann, kann man schwer töten.«
»Wenn Du schon Predator zitierst, dann lieber die Stelle: ›Was blutet, kann man auch töten‹.«
»Was ist Predator und glaubst Du wirklich, dass diese Frau bluten kann?«
»Lass uns einfach suchen.«
