Immer wenn wir eine Tür erreichten, schritt ich auf sie zu und blickte hinein. Zweimal schaute ich in den verlassenen und verstaubten Lagerraum, in dem man noch die Abdrücke der letzten Expedition an den kahlen Stellen am Boden erkennen konnte, und weitaus öfter erblickte ich die Brücke.
Obwohl wir keine Abzweigung nahmen, kamen wir immer an diesen zwei Räumen vorbei. Herbst tippte mir auf die Schulter und sagte: »Ist dies Raumschiff kugelförmig?«
»Es sieht eher aus wie ein Bügeleisen mit merkwürdigen Flügeln.«
»Dann kann ich mir kaum erklären, warum wir immer nur zwei Räume sehen.«
»Ich hätte mir so gerne den Maschinenraum angesehen. Vielleicht sollten wir wirklich mal einen der vielen anderen Gänge benutzen.«
Herbst nickte und bog direkt an der nächsten Ecke unvermittelt nach rechts ab.
Dieser Gang war nicht sehr lang und endete vor einer Tür. Diese schwang nicht sofort auf, als wir davor standen. Anstatt dessen, erklang ein merkwürdiges Grummeln, welches immer lauter zu werden schien.
Dann öffnete sich die Tür doch noch und gab einen Blick in einen kleinen Aufzug frei. Ich kannte das Teil aus unzähligen Folgen. Misstrauisch blickte Herbst in den kleinen Raum und sagte: »Das sieht mir merkwürdig aus. In einer Zukunft, in der man sich Beamen kann, benutzt man weiterhin Aufzüge?«
»Die sind sicherer als das Beamen.«
»Irgendwie passt das nicht zusammen.«
»Vielleicht bringt uns das Ding ja in den Maschinenraum?«
Zusammen standen wir im Aufzug und warteten darauf, dass irgendetwas passierte. Nach ein paar Minuten sagte ich: »Aufzug? Bitte zum Maschinenraum.«
Die Türen schlossen sich vor meiner Nase.
»Anscheinend haben sie hier eine Sprachsteuerung eingebaut. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob sie in der Fernsehserie sowas hatten.«
Die Fahrt war kaum wahrnehmbar und schon öffnete sich die Tür vor uns.
Der Raum war merkwürdig ruhig. Vor einem Schaltpult saß jemand, der so aussah, als würde er schlafen. Meine Instinkte überschlugen sich gleichzeitig. Schnell blickte ich mich im Raum um. Oben an der Decke konnte ich Pfannenkuchen-Artige Gebilde sehen, die merkwürdig pulsierten und ein kaum wahrnehmbares Schmatzgeräusch von sich gaben.
Blitzschnell fasste ich nach Herbst, um ihn in den Fahrstuhl zurück zu ziehen, doch ich war zu spät. Er stand schon im Raum. Irgendetwas löste sich von der Decke und landete unsanft auf seinem Kopf.

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

3 Gedanken zu „Immer das Gleiche“
    1. Das Kapitel ist ja auch voll auf Dich abgestimmt. Ich bin ja eher den Fan der klassischen Serie – allerdings hat das Ganze schon seine logischen Aussetzer, die ich gnadenlos durch den Kakao ziehe… 😉
      Das hat mir richtig Spaß gemacht…

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