Die Kommunikatorin sah mich an und sagte: »Was hat denn der Captain?«
»Er hat sich wohl von seinem letzten Besuch bei den Borg noch nicht erholt. Wahrscheinlich haben sie seine Träume infiltriert. Wir lassen ihnen bei dieser Visite lieber raus. Mir folgen …«
Suchend blickte ich mich um. Ich zeigte mit der Hand auf verschiedene, stark aussehende Charaktere, die mir nützlich erschienen und sagte: »… der, der und der. Außerdem wäre es nett jemanden dabei zu haben, der die Sprache da unten versteht.«
»Aber haben sie nicht gesagt, dass meine rote Kleidung nicht gerade vorteilhaft in solchen Situationen ist?«
»Ich werde persönlich auf sie aufpassen. Könnte uns jetzt bitte jemand beamen?«
Noch bevor ich denken konnte, flimmerte um mich die Luft. Es war ein anderes Gefühl, als bei den Reisen mit den Jahreszeiten. Diesmal fühlte ich, wie ich mich auflöste, nur um anschließend wieder zusammengesetzt zu werden.
Die Halle um uns herum war bis zur Decke mit großen Kisten gefüllt, auf dem fingerdick Staub lag. Merkwürdige Spinnennetze waren zwischen den Kisten aufgespannt. Der Staub in meiner Nase ließ mich niesen.
»Kann mir jemand sagen, warum man uns direkt in eine Abstellkammer gebeamt hat?«
Drei Gesichter starrten mich stumm an und zuckten mit den Schultern. »Wahrscheinlich war hier Platz dafür.«, sagte die Dame in Rot. Ihre Haare, die sie vorher streng nach hinten gebunden hatten, sprießten jetzt zu allen Seiten wie eine schwarze Koralle. In ihrer Uniform sah sie extrem heiß aus. Es war eigentlich schade, dass sie ein rotes Kostüm trug.
Ich sagte: »Wie heißen sie überhaupt?«
»Lieutnant Nyota Uhura, Sir!«
Nickend sagte ich: »Das hätte ich mir denken können. Dann haben sie vielleicht doch noch eine Chance bei dieser Mission lebend durchzukommen.«
»Das freut mich, Sir.«
In die Hände klatschend nahm ich meine Strahlungspistole an mich und sagte: »Sollen wir uns jetzt auf einen Kampf einstellen? Da draußen wird es bestimmt gefährlich werden. Bitte alle Phaser auf die härteste Stufe.«
»Ist es nicht üblich sie auf Betäubung zu stellen?«
»Wir wollen mal davon absehen, was üblich ist und sofort losschlagen. Fragen können wir hinterher stellen.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.