Schwere Detonationen erklangen von allen Seiten. Herbst sah mir zu, wie ich wahllos von einer Seite zur nächsten torkelte und sagte: »Was machst Du da?«
Ich sagte: »Es ist wichtig so zu tun, als würde ein Einschlag unsere künstliche Schwerkraft vorübergehend außer kraft setzen. Das machen die in den Filmen und Serien auch immer so.«
»Aber man kann diese Erschütterungen doch gerade deswegen gar nicht merken.«
»Das ist schon richtig. Es macht aber nur halb so viel Spaß, wenn man nicht so tut, als ob.«
Herbst schüttelte erneut den Kopf.
Hinter uns öffnete sich die Tür und mehrere Leute stürmten die Brücke. Alle waren in unterschiedliche farbliche Kostüme gequetscht worden. Für einen Moment dachte ich darüber nach, dass das an den Frauen gar nicht mal so schlecht aussah.
Unterdessen hatte Herbst seinen Kopf erneut zu mir gebeugt und schrie, über ein paar Explosionen hinweg: »Was machen wir hier eigentlich?«
Ich sagte: »Wir schwimmen gegen den Strom. Der Programmierer hat eine Geschichte erfunden, an die wir uns diesmal nicht halten werden. Du erinnerst Dich doch noch daran, dass man nicht wollte, dass wir im letzten Abenteuer in den Wald gehen. Diesmal werden wir alles machen, was wir nicht machen sollten. Vielleicht bringt das ja das Programm aus der Spur.«
»Und deshalb hast Du gerade in Rätzel gesprochen?« »Ne das habe ich gemacht, weil ich Lust darauf hatte.« Mit einem breiten Grinsen wies ich auf den Monitor vor uns.
»Du solltest etwas unternehmen. Eigentlich bin ich nur Dein erster Offizier und Du bist hier der Captain.«
Herbst nickte und setzte sich unbeholfen auf seinen Stuhl. Er wirkte verwirrt und suchte irgendetwas Vertrautes auf den Knöpfen, die in die Armlehne des Sessels eingelassen waren. Er blickte mich an und ich sagte: »Im Moment machst Du alles richtig. Vielleicht sollten wir nicht gleich draufgehen.«
Nach den erhobenen Augenbrauen und den hochgezogenen Schultern zu urteilen, war Herbst etwas überfordert.
Ich sagte: »Bitte Schilde verstärken. Dann bitte alle weiteren Photonentorpedos mit unseren Laserstrahlen abschießen. Anschließend beamen sie uns bitte direkt auf die Kampfstation unseres Gegners. Das wird ihn verwirren.«

7 Gedanken zu „Gegen den Strom“
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Ich komme mal wieder überhaupt nicht mehr mit *hoil* 😪
Du kannst dir Kapitel ja auch zusammenhängend lesen. Allerdings ist Herbst dieses Jahr auch extrem „Nerd“-lastig.
Wer nicht, wie meine Wenigkeit früher, auf (Computer oder Pen&Paper)-Rollenspiele stand und von Star-Trek keine Ahnung hat (und die Serie „The BigBang Theory“ nicht schaut, weil die Charaktere zu durchgeknallt wirken) der hat es schwer den Durchblick zu halten. Ich gebe zu, das dieser Teil meines Wesen beim Schreiben mit mir durchgegangen ist.
Dazu kommt noch, dass ich Herbst nicht durch-geplant habe, wie Frühling und Sommer, sondern einfach losgeschrieben habe, in der Hoffnung irgendwohin zu kommen.
Stephan King schwört ja auf diese Methode – nur kann er sie anscheinend besser… 😉
*seufz* Danke für die offenen Worte.
Stephen King habe ich nie gelesen. Ich mochte seine Bücher einfach nicht. Was du im letzten Jahr geschrieben hast, hat mir sehr wohl gefallen. 😉
Weißt Du Katrin, ich will ja hier auch jedesmal etwas anderes versuchen. Noch habe ich z.B. Nicht das Genre gefunden, das ich vielleicht später mit Büchern bedienen möchte. Ich weiß einfach nicht, was mir liegt. Anscheinend ist ein Vorgehen ohne Planung allerdings blöd. Ich bin beim Schreiben gerade ein Kapitel weiter und in der absoluten Sackgasse, die mir sämtliche Lust raubt…
Beim Sommer gehörtest Du übrigens zur Zielgruppe, die ich erreichen wollte. Diesen Herbst hab ich mehr an Leute wie Zeilenende gedacht, der ja darüber berichtet hat, dass er zu Conventions (Star-Treck-Treffen) geht. Außerdem hab ich noch so gut wie keine „Action“-Erfahrung. Spannende Szenen liege mir noch nicht so gut (hab zumindest das Gefühl).
Ich gelobe bei Frühling mehr an Dich zu denken. Was hättest Du denn gerne für ein Genre? Noch mal Krimi? Liebesgeschichte?
Ich bin der absolute Krimi-Fan. 😀
Wird gemacht! 😉
Klasse! Danke! *kleinen Knicks mach* 🙂