Herbst drängelte sich neben die junge Dame und blickte auf die Anzeigen, die ihm entgegenblinkten. Auf der anderen Seite des Stuhls versuchte ich mir, einen Reim aus den vielen Dingen zu machen, die ich sah. Soweit ich begriff, schienen viele widersprüchlich zu sein. Zumindest blinkte ein Lämpchen mit der Unterschrift ›Kontakt‹ auf, der mir sehr gefiel.
Die Rotgekleidete sagte: »Ich werde die Übermittlung auf den Hauptschirm legen. Sie können dann von dort aus sprechen.«
Sie drehte an ein paar Reglern und der riesige Monitor, der in der Front eingelassen war, flackerte kurz auf. Dort erschien das Bild eines Mannes, dessen Stirn mit komischen Auswüchsen versehen war und dessen Haut stark gebräunt wirkte.
Ich sagte zu Herbst: »Das ist ein Klingone. Wir befinden uns also im klassischen Start-Treck Universum. Übrigens finde ich es sehr bedenklich, dass die Bösewichte in diesem Universum fast grundsätzlich stark pigmentiert sind. Trotz des Einsatzes von schwarzen Kommunikationsoffizierinnen bleibt doch immer dieses eine Klischee.«
Mit einem Blinzeln blickte Herbst in das Angesicht des Typen auf dem Monitor. Es schien so, als würde der Kopf aus der Ebene des Bildschirms hervorragen. Anscheinend hatte dieser Programmierer einen 3D Effekt eingebaut, der zu der Sience-Fiction Umgebung passte.
Zu mir gerichtet sagte Herbst: »Ich habe keine Ahnung, wovon Du sprichst. Ich frage mich allerdings, ob Du die Ähnlichkeit des Gesichtes, mit denen von Deinem Hacker-Freund bemerkt hast.«
Tatsächlich zeigten sich einige Übereinstimmungen mit Ali in dem feindlich blickenden Klingonen. Dieser sagte: »Seit gegrüßt.«
Mit ein paar Schritten stand ich am Stuhl des Captains und sagte: »Hallo Ali.«
Die dumpfe Stimme, die einen leichten östlichen Akzent hatte, sagte: »Die Situation ist kritisch. Ich kann euch von hier nicht befreien. Gerade habe ich versucht, die Interfaces zu entfernen, allerdings gab es eine Rückkopplung. Es sah so aus, wie ein Lichtbogen zwischen der Elektronik und eurer Haut. Ich könnte höchstens den Strom ausschalten.«
Ich sagte: »Das wäre die letzte Möglichkeit. Im Moment besteht dazu allerdings noch kein Grund. Wir müssen etwas mehr herausfinden.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.