Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass man an dieser Stelle von mir erwartet, dass ich mein Leben für das von Johannes anbiete. Es war mir allerdings bewusst geworden, dass ich sehr wohl an ihm hing, gerade weil ich es ja kürzlich verloren hatte.
Eigentlich hoffte ich die gesamte Zeit nur, dass Tod genau wusste, wegen wem sie gekommen war und hier keine Verwechselung auftrat.
Sommer hatte sich erneut aufgerappelt, währen wir auf allen vieren und den Tod im Blick langsam zurückwichen.
Erneut schrie Sommer auf. Diesmal lag mehr in ihrer Stimme, als nur das flehende ›Nein‹ was sie vorher immer geschrien hatte.
Aus ihrer Richtung zog ein Sturm auf. Ganz plötzlich war ein kräftiger Wind da. Die Decke des Flurs füllte sich mit einer grauen Wolke, in der Blitze hin und her geschleudert wurden.
Johannes sagte: »Habt Ihr die Tür aufgelassen? Wo kommt das Wetter her?«
Ich sagte: »Jetzt weiß ich, wer die Stürme von Herbst hat. Ich hoffe, Deine Schlappen haben hoffentlich eine gut isolierende Gummisohle. Das kann hier gleich ziemlich ungemütlich werden.«
Ein Blitz schoss in das Messer von Tod und füllte die Klinge mit einem überirdisch hellen Licht. Sommers Haare flatterten im Wind und ihre Augen flackerten im Schein der Blitze.
Ich sagte: »Jetzt weißt Du auch, warum sie aus Thor im Marvel Universum mittlerweile eine Frau gemacht haben. Die sind für die Rolle wirklich gut geeignet.«
Johannes sagte: »Aber es scheint dem Ninja keine Probleme zu bereiten.«
Meine Schulter berührte eine Wand und in mir baute sich Panik auf. Viel weiter würden wir nicht zurückweichen können. Tod hatte uns in der Falle, auch wenn diese vorher schon sehr offensichtlich war.
Sie thronte über uns, mit dem Messer hoch über ihren Kopf gestreckt.
Immer wieder fuhren Blitze durch ihren Körper, in ihren Kopf, in das Messer und um sie herum. Regen prasselte gegen ihre Kleidung.
Sommer schrie erneut »Nein«
Das Messer hatte seinen höchsten Punkt erreicht.

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

2 Gedanken zu „Der letzte Kampf“
    1. Was hattest Du erwartet. Am Schluss sollte man doch immer ein wenig Hollywood einbauen. Leider bekam ich es nicht hin, die gesamte Welt in Gefahr zu bringen. Aber vielleicht schaffe ich das ja bei Herbst…

Kommentare sind geschlossen.