Johannes sagte: »Kommt doch rein. Du brauchst doch nicht vor der Tür stehen.«
Wild funkelnd schaute ihn Patricia an.
Johannes zuckte mit den Schultern und sagte: »Er hat einfach etwas durcheinandergebracht. Das kann jedem mal passieren. Gerade unter Schock.«
Patricia formte eine kleine Schüppe mit der Unterlippe und zog die Augenbrauen direkt unter die Augen. Sie sagte: »Er hat uns einen riesigen Schreck eingejagt. Das kann ich ihm nicht einfach so durchgehen lassen.«
Johannes sagte: »Heb Deine Belehrungen für Deine Kinder auf. Ich für meinen Teil bin erst einmal froh, dass Bob noch lebt.«
Er drehte sich zu mir und sagte: »Tee ist schon aufgesetzt. Wenn Du willst, kannst Du Kuchen haben.«
Ich nickte. Der Typ wurde mir immer sympathischer. Hoffentlich konnten wir Sommers Tante davon abbringen, sein Lebenslicht auszupusten.
Sommer sah ziemlich zerknirscht aus. Er ließ seinen Kopf hängen, als er an Patricia vorbeiging.
Als er auf ihrer Höhe war, sagte sie: »Ich hoffe, Du hast seiner Familie nicht Bescheid gesagt, wie ich es Dir gesagt habe.«
Ich sagte: »Meine Frau weiß, dass ich tot bin? Dann wird sie sich wohl schon meine Lebensversicherung ausgezahlt haben. Hoffentlich reagiert sie nicht allzu enttäuscht, wenn sie erfährt, dass ich noch lebe.«
Johannes musste lachen, Patricia schlug mir jedoch mit der Faust auf meinen Oberarm. Zwischen ihren Zähnen, konnte ich die Worte: »Das ist nicht lustig!«, hervorzischen hören, während sie an mir vorbeirauschte.
Verwundert sah ich Johannes an. Der zuckte mit den Schultern und sagte: »Sie scheint bei einigen Themen ihren Humor zu verlieren. Noch bin ich mir nicht sicher, welche das sind, aber der Tod eines Bekannten, scheint definitiv dazu zu gehören.«

2 Gedanken zu „Kaffee und Kuchen“
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Läuft doch super. Die junge Dame wäre dann schon mal emotional weich gekocht.
Schien mir in der Situation eher wie ne Atombombe, deren Auslöser betätigt wurde…