Als Patricia mich sah, rannte sie drei Schritte auf mich zu und schloss mich in ihre Arme. Sie sagte, dass sie sich sehr freut mich zu sehen.
Ich sagt, dass ich mich auch immer freue, wenn ich mich morgens im Spiegel sehe.
Der Umarmung entronnen schritt ich auf Johannes zu, der mir seine Hand zusteckte. An dem Blick von Johannes merkte ich, dass hinter mir etwas nicht stimmte. Instinktiv dreht ich mich zurück.
Patricia hatte Sommer gerade ihr flache Hand gegen die Wange gedonnert und schrie ihn an. »Wie konntest Du uns nur erzählen, er wäre tot?«
Sommer zuckte mit den Achseln und sah dabei so aus, als hätte man ihm gerade einen kalten Fisch in den Hosenbund geschoben.
Er sagte: »Er war tatsächlich tot.«
Ich sagte: »Ziemlich tot müde war ich. Sommer konnte gar nicht sehen, was mit mir passiert war.«
Sommer sagte: »Du warst platt wie eine Schildkröte, die man unter eine Planierraupe gelegt hatte. Da war nicht mehr viel von Dir übrig.«
Ich sagte: »Aber wenn Du das tatsächlich gesehen hast, warum stehe ich dann hier?«
Immer wieder drehte ich meine Augen und versuchte Sommer klar zu machen, dass er jetzt die Klappen halten sollte. Er sah mich irritiert an und sagte: »Hast du was im Auge?
Dass Du jetzt hier stehst, verdanken wir meiner Tante die…«
Ich sagte: »Beim Rettungsdienst arbeitet. Sie hat mich sehr gut versorgt.«
Patricia sagte: »Man sieht überhaupt keine Wunden.«
Ich sagte: »Der Lastwagen hat mich nicht richtig erwischt.«
Sommer sagte: »Hat er doch. Ich hab doch noch gesehen, wie Dir das Hirn aus der Schädeldecke tropfte.«
Zu Patricia gewandt sagte ich: »Er stand total unter Schock. Irgendwie muss er sich das eingebildet haben.«
Sommer sah mich, jetzt endlich stumm, allerdings immer noch irritiert an.
Ich nickte, als würde ich mir den Hals brechen wollen. Sommer verstand zwar nicht vollständig, aber er sagte nichts mehr.
Erleichtert atmete ich aus.
Sommer sagte: »Ist doch schön, wieder atmen zu können, oder nicht?«

3 Gedanken zu „Warum – und warum nicht?“
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Ja, warum eigentlich nicht. Ich weiß, dass das nichts mit Deiner Erzählung zu tun hat, aber wie sollte ich darauf nicht antworten.
Ist das nicht die beste Antwort auf diese tausenden Warum-Fragen? Es war zumindest die Lieblingsantwort von Douglas Adams.
Das ist doch eine sehr menschliche Reaktion für eine Jahreszeit… 😯