Ich sagte: »Es gibt keinen anderen Weg, als dass Du Deine Tante überredest.«
Sommer stand mittlerweile sehr dicht bei mir. Ich konnte seinen Atem riechen, der nach Gras und Alkohol roch. Irgendwie hatte ich diese Gerüche schon seit meiner Jugend, mit Sommer in Verbindung gebracht. In meinen Erinnerungen spielten sich gerade laue Tage auf einem Rock-Festival ab.
Leise sagte Sommer: »Du kannst mich mal.«, und schüttelte dabei seine Mähne.
Ich sagte: »Du kannst jetzt keinen Rückzieher machen.«
Sommer sagte: »Wer sollte denn wissen, dass ich es war, der den ›Fehler‹, so wie Du Ihn nennst, gemacht hat?«
Ich sagte: »Deine gesamte Familie weiß es. Willst Du, dass man es Deiner Mutter erzählt?«
Sommers Augen blitzten. Ich sah in ihnen etwas, was ich von Sommer bisher noch nicht kannte. Genau definieren kann ich es nicht. Sein Gesicht wirkte steinern.
Er drehte sich auf dem Fleck und schlenderte aus dem Zimmer.
Ich sah ihm lange nach. Die Tür knallte hinter ihm ins Schloss.
Eigentlich mag ich es überhaupt gar nicht, wenn man sich nicht verabschiedet. Leute die sich einfach in Luft auflösen, fand ich immer merkwürdig.
Dann kam ich auf diese Parties, auf denen ich ganz schnell wieder verschwinden wollte und konnte ganz plötzlich die Beweggründe einiger Mitmenschen verstehen.
Dass Sommer sich allerdings diesmal nicht verabschiedete, war eine andere Geschichte.

2 Gedanken zu „Sommer geht“
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Da bin ich jetzt aber gespannt, wie der Autor dieses Problem lösen wird…. *didum*
Liebender SackingBob
Soweit ich mich in Sommer einfühle
Ist Er ja an ein Hoch gebunden
Bei einem Tief sprechen wir Ihm schnell
Unerbittlich
Und das soll ein Sommer sein
Sein Sein ab
Hitzig leidenschaftlich
Knallt die Tür unter Donner und Blitz
Bis Er wieder
Als wäre nichts geschehen
So wie heute Morgen
Zärtlich und sanft
Strahlenden Auges
Aus der kühlen Nacht aufersteht
Lächelnd eben ein
Sunnyboy äh Sonnenjunge
Dir in gewisser Weise ähnlich
lacht
dankend
Joachim von Herzen