Für einen Moment hatte ich das Gefühl, als wäre ich in einem Liebesroman gefangen. In Panik entschuldigte ich mich und schlich auf Toilette.
Meine Hände umklammerten schweißnass mein Telefon und ich gab hektisch ein paar Suchwörter bei Google ein. Bisher hatte ich keine Erfahrungen, was einen guten Liebesroman ausmacht. Eigentlich habe ich mich mit der Materie noch nie auseinandergesetzt.
Sommers Erscheinen und die Unterhaltung bisher lief jedoch stark in die Richtung der Literaturgattung, in der ich mich noch gar nicht auskannte.
Wie schreibt man einen Liebesroman?
Inständig hoffte ich, dass es eine leichte Screwball Komödie werden würde. Selbst wenn ich mich an dieser Stelle oute sollte, so mag ich Filme wie ›Notting Hill‹, ›die Hochzeit meines besten Freundes‹ oder ›Frühstück bei Tiffanies‹.
Mit dem anderen „Schnulzen“-Kram – den, den man Sonntags im öffentlich Rechtlichen als Alternative zum Tatort vorgesetzt bekommt – konnte ich jedoch überhaupt gar nichts anfangen.
Bisher dachte ich, dass eine gute Story in dieser Gattung nur durch eine langweilige Dreiecksbeziehung und dem Kampf um das Herz des oder der Angebeteten auffiel.
Das war mir etwas zu billig und entbehrte jeglicher Spannung.
Wenn man die Wahl zwischen Traumschiff und einem abgedroschenen Blockbuster in 08/15 Anfertigung und Action Elementen hat, dann würde ich immer den Blockbuster nehmen.
Meist hat man noch ganz andere Alternativen, wie z.B. ein gutes Buch zu lesen. Wenn ich von gutem Buch spreche, dann meine ich in der Regel keinen Liebesroman.
Sommer lenkte mich jedoch in eine Richtung, in die ich nie wollte. Da war mir selbst der Roadmovie lieber, der mit Winter kaum inhaltliche Tiefe aufwies.

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

5 Gedanken zu „Liebesroman“
  1. Liebender Sebastian
    Als Deine Muse und Genius dahin das Du jetzt berufen und befähigt bist
    einen Liebesroman zu schreiben einige Erfahrungen aus meinem Liebesleben
    Du schreibst die Sehnsucht nach Liebe in Deinen Lesern zu erwecken und unlöschbar zu entflammen
    und zugleich aus dem Bronn jener „Kraft die die Welt im Innersten zusammenhält“
    Alle Facetten von Lieblosigkeit verkanntem Lieben und gailer Leidenschaft
    das ganze Spektrum von lieb haben und lieb sein als unreife kindische
    wohlgemerkt infantile Egodramatik und wie Du Dich selbst als den Amor Eros
    Apollo und halte Dich fest Jesus siehst
    Letztgenannter ist der wahrlich einschließlich Liebende
    Als da sind Freudenmädchen Steuereintreiber Fremdgeherinnen und eben Seine Magdalena
    Der Rest ist Inspiration Imagination und intuitives Schreiben
    Dann frohes Schaffen
    dankend
    Dir Joachim von Herzen und zu Minne

  2. Ein Liebesroman kann so verschieden sein. Du wirst schon deine eigene Version finden. Lass dir nur nicht von dem Namen des Genres Angst einflößen. Da könnte man ja glatt auf die Idee kommen, Frühling hat da immer noch ihre Finger im Spiel. Haben wir nicht schon seit Monaten April-Wetter… *didum*

  3. Also „Frühstück bei Tiffany’s“ fand ich von Kostümen und Farbgestaltung her ganz großartig. Aber von dem Happy End im Regen war ich schon enttäuscht. Das ein Typ wie Sommer seiner Ferienliebe hinterher reist, klingt schon mal lustig, das hat Potenzial für skurrile Situationen. Ich kenn eine Schweizerin, die ihren Beach Bum geheiratet hat. Jetzt versucht sie ihn in ner Hütte auf ner Pazifikinsel mit zwei Kindern zu zivilisieren. Er ist immer noch heiter und entspannt, obwohl er nur noch an wenigen Tagen in der Woche saufen gehen darf. Sie guckt nicht mehr ganz so fröhlich.

    1. Irgendwie denke ich gerade an den Dude und den Unterschied zwischen Frauen und Männern:
      Heiratet eine Frau, so denkt sie, dass sie den Mann sicherlich noch ändern wird – tut er aber nicht.
      Heiratet ein Mann, so hofft er, dass sie sich nie ändern wird – tut sie aber!
      Blöde Rollen Klischees, die aber einen Funken Wahrheit beinhalten.

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