Heute war die kleine Schwester von Facebook da. Praisebook ging mir schon auf die Nerven, als sie mein Büro betrat.Das liegt besonders daran, dass sie sich rechtfertigte, als sie die Tür öffnete.
„Ich weiß, dass ich von normalen Menschen nicht gerne gesehen werde.“, sagte sie. Ich hatte noch nicht einmal die Zeit gehabt sie kennenzulernen und schon ging sie davon aus, dass ich sie nicht mochte – anscheinend so etwas wie eine selbst erfüllende Prophezeiung.
Nach dem Gespräch, hatte ich viele Gründe sie nicht zu mögen.
„Glauben ist heute sowas von out!“. Dabei sah sie mich an, als hoffte sie in meinem Gesicht die Bestätigung zu lesen.
Ich sagte: „Warum?“ „Glauben ist so wichtig und die meisten Menschen machen sich darüber lustig.“
Mir fällt bis heute niemand ein, der sich über eine Person lustig macht, die glaubt. Sicherlich kann man sich über Religionen lustig machen. Aber warum sollte ich sie nicht ernst nehmen, nur weil sie glaubt?
Ich fragte sie, was sie wollte und sie sagte, dass sie sich gerne über ihren Glauben unterhalten würde.
Darauf hatte ich allerdings gerade keine Lust. Es gibt so Situationen in denen hat man einfach keine Zeit. Obwohl ich das sagte, sprach sie fleißig weiter.
Ich bin sicherlich kein unhöflicher Typ. Nach zwanzig Minuten hatte ich allerdings den Kaffee auf und entschuldigte mich.
Zum Glück konnte sie mich nicht auf die Toilette verfolgen.
