Winter ging ein großen Schritt in die Richtung ihrer Schwester.
Ich sagte: »Geil – Frauenkloppe! Sowas fand ich schon auf dem Schulhof toll.«
Ich hörte etwas in Frühlings Stimme, was ich noch nie gehört hatte. Es klang ein wenig nach Unruhe.
Sie sagte: »Du musst es mir glauben. Ich war das nicht.«
Winter schnippte das leere Blatt in Frühlings Gesicht. Ihre Mine war eisiger, als eine Polarnacht und in ihren Augen sah ich das Nordlicht funkeln.
Ihre Stimme war schneidend, wie eine gut geölte Kreissäge. Sie sagte: »Mir sind keine anderen Personen bekannt, die so etwas können. Das ist Dein Blendwerk. So etwas erkenne ich.«
Frühling sagte: »Egal wer das war, er muss mich kopieren.«
Ich sagte: »Ich dachte, ihr könnt das alle? Wie bist Du sonst an dem Job als Kriminalkommissarin gekommen?«
Winter beachtete mich nicht. Sie tippte immer wieder mit dem Zeigefinger auf Frühlings Stirn, als wäre dort eine ESC-Taste.
Frühling wirkte kleiner. Sie ließ die Schulter hängen und ihr Gesicht wurde aschfahl. Sie sagte: »Du kannst sowas doch auch. Du kannst doch auch Leuten etwas vorgaukeln.«
Winter sagte: »Ich kann das bei Menschen – Sterblichen! Aber ich könnte sowas nicht bei Unsterblichen. Dazu bist nur du im Stande.«
Frühling wurde leiser. Sie sagte: »Wenn man das eine kann, kann man das Andere auch. Man muss nur genügend üben.«
Winter sagte: »Du bist so gut, dass Du selbst unsere Mutter und unseren Vater damit hereinlegen kannst. Das ist die Arbeit eines Profise.«
Frühling klang, als wolle sie nach einem Strohhalm greifen, als sie sagte: »Es geht hier um einen Edelstein. Warum sollte ich so viel Energie in die Suche nach einem Edelstein legen? Das sind tote Werte. Das wäre nichts für mich.«
Winter sagte: »Deine Motivation kenne ich nicht, aber die Methoden sind ganz klar Deine.«

5 Gedanken zu „Frauenkloppe“
Kommentare sind geschlossen.
Da sind die Damen ganz Jahreszeiten: Winter –> eiskalt, Frühling –> wechselhaft 😉
Mir macht nur die Entwicklung etwas Sorgen – ich kenne Frühling nur unbekümmert und frei. Wie sehr kann sie ihre perfekte Maske noch bewahren?
Perfektion ist doch langweilig.
Sagte schon Wild in seinem „ernsten“ Stück – „Gott bewahre, dass ich perfekt bin, dann könnte ich mich nicht mehr bessern.“ (Ziemlich frei aus dem Gedächtnis)
So isses! 😉