Die Tür flog auf und Frühling stapfte ins Zimmer. Sie sah Winter nur kurz an. Dann baute sie sich neben ihr vor dem Sofa auf, auf dem ich saß. »Ich übernehme von hier. Du hattest Deinen Spaß.« Sie schob Winter beiseite.
Diese schüttelte den Kopf und legte ihre Stirn in Falten. »Da sind unzählige offene Punkte. Es sind viele zu viele Fragen unbeantwortet.«
»Das erledige ich! Er gehört jetzt mir.«
Ich richtete mich empört auf und stemmte die Arme in die Hüfte. »Ich gehöre niemanden.«
Die Beiden fuhren gleichzeitig zu mir herum und gaben ein merkwürdiges ›Tsch‹-Geräusch von sich.
Erschöpft fiel ich zurück auf mein Sofa.
Winter sagte: »Wir haben ein Problem mit der Polizei. Das solltest Du als Erstes lösen.«
Kurz blitzte ein Lächeln in Frühlings Gesicht auf. Sie schien zu wachsen. »Ich habe mir für diese Jahreszeit etwas Besonderes ausgedacht. Wir sind diesmal gar nicht da. Die Polizei kann uns mal.«
Ein Stirnrunzeln legte sich erneut über Winters Stirn. Sie schüttelte wieder den Kopf. »Deine dummen Ideen bringen Bob nur noch mehr Schwierigkeiten. Es wird sich niemals bei Dir ändern. Sobald man nicht aufpasst, bricht die Hölle los.«
»Du wirst sehen, ihm wird das gefallen.«
Ich hatte neugierig zugehört. »Was hast Du vor?«
»Was ist Dein größter Traum? Was würdest Du tun, wenn Du es könntest?«
Es kam aus mir herausgeschossen, wie eine Kugel aus dem Lauf einer Waffe: »Eigentlich würde ich gerne mit meinem Wissen und der heutigen Erfahrung, zurück in meine eigene Vergangenheit reisen und einiges verändern.«
»Meine Pläne gehen in diese Richtung. Wir unternehmen eine Zeitreise. Dort bestehen wir ein Abenteuer, das zu 70% auf der Realität beruht.«
»Du meinst, ich kann Dinge aktiv verändern?«
»Die Geschichte ist aufgemotzt, es wäre sonst viel zu langweilig. Deine Erinnerung an diese Zeit sind gelöscht. Mich interessiert Deine Kindheit, ohne dass Du mir dauernd erzählst, wie es sich tatsächlich zugetragen hat.«
»Du hast mein Leben geändert?«
»Das mach ich doch jedes Jahr.«
»Heißt das, dass reale Personen in der Geschichte auftauchen? Ich habe Angst, dass ich verklagt werde.«
Sie winkte mit der Hand und schüttelte den Kopf. »Ich habe so viel verändert, dass niemand Dich verklagen wird. Die brauchen sich gar nicht aufzuregen. Die Charaktere in der Geschichte sind viel cooler, als die Langeweiler in der Wirklichkeit.«
Meine Hände klatschten auf die Lehne. Dann erhob ich mich und sagte: »Wann geht es los?«
Hier gibt es den Text als PodCast

2 Gedanken zu „Kapitel 1: Frühling kommt“
Kommentare sind geschlossen.
Tolle Idee mit dem Podcast! Hab dich gleich abonniert! Sympathische Stimme!
Ich muss noch üben. Je mehr ich vorlese, desto besser werde ich. Die letzte Teile sind wirklich besser. Du wirst schon hören. Hab es mit gestern mit meine Töchtern angehört. Die Kleine ist sofort eingeschlafen- alles Richtig gemacht.
Danke für das nette Wort!