»Bevor wir hier Wurzeln schlagen, hätte ich trotzdem gerne irgendetwas unternommen.«
Der Programmierer senkte ganz leicht den Kopf und dann waren wir an einem anderen Ort.
Wir standen in einer Art Lagerraum. Es erinnerte mich stark an die Wahrenausgabe eines schwedischen Möbelriesens. Die Regale streckten sich über uns, bis in Höhen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Alles wirkte leicht bedrohlich. Würden diese Wänden auf uns fallen, sie würden keine Spuren von uns hinterlassen.
Der Typ vor uns hatte sich verändert. Der alte Mann wirkte wesentlich jünger und fitter. Er lief nicht mehr gebeugt und hatte einen blauen Overall an. An seiner Brust fehlten nur noch die gelben, großgedruckten vier Buchstaben und ich hätte sofort nach dem Bällebad gefragt.
Sein Lächeln hatte er allerdings nicht verloren.
Fragend sagte ich: »Wir sind hier im Dateisystem?«
Der Mann sagte: »Es ist nicht ganz so übersichtlich, wie der Explorer, aber man könnte es so nennen. Wir sagen dazu ›das Lager‹.«
Herbst blickte hoch und sagte: »Kann man sich hier überhaupt zurechtfinden? Das ist doch alles viel zu viel.«
Dinu nickte und sagte: »Das Lager verwaltet sich selbst. Es wird ständig erweitert und wächst, so wie es gerade benötigt wird. Letztendlich ist es fast eine eigene Intelligenz.«
»Sie meinen, dass ihr Hilfe-Programm hier drin ist und versucht, alle Dateien von uns zu finden und zu zerstören?«
»Da wir noch keine Routine zur Auffinden von Daten geschrieben hatten, wird sie damit große Probleme haben.«
Herbst zuckte mit den Schultern und sagte: »Wenn die Daten sowas wie einen Zeitstempel haben, dann würde es die Suche erleichtern.«
Erneutes Kopfgeschüttel und der Lagerarbeiter sagte: »Die Daten werden in der Reihenfolge gespeichert, wie sie hereinkommen. Meist passiert sehr viel gleichzeitig im System. Ich habe in den letzten Monaten sehr viele Spiele neu geschrieben, um meine neuen Mitbewohner zu beschäftigen.«
Ich nickte und sagte: »Wenn das so funktioniert, dann haben wir ein ziemlich großes Problem.«
