Ein Klicken brachte mich aus dem Konzept. Das Abzeichen auf meiner Brust blinkte regelmäßig. Ich schlug mit meiner flachen Hand gegen das Ding und Herbst Stimme erklang. »Die schießen immer noch auf mich, obwohl ich jetzt schon fünfzig ihrer Torpedos abgeschlossen habe. Die Situation ist wirklich zu blöd.«
»Denk immer daran, dass Photonen nichts anders sind, als Licht-Teilchen. Das geht zurück auf den Wellen/Teilchen-Dualismus nach ›Einstein‹ und ›de Broglies‹. Ich erspare Dir die Details, aber womit sie dich beschießen, ist einfach nur Licht. Setz die Sonnenbrille auf, dann kann es nicht sonderlich gefährlich werden.«
Mit einem weiteren Schlag gegen die Brust ließ ich Herbst verstummen.
Schließlich rannte ich auf die Tür zu, die sich noch bevor ich mich gegen sie werfen konnte, lautlos öffnete. Das Ding hatte wirklich stabil ausgesehen und der Schwung ließ mich über einen schmalen Gang rennen und gegen die gegenüberliegende Wand prallen. Eigentlich hätte ich mich daran erinnern müssen, dass bei StarTrek grundsätzlich alle Türen elektronisch geöffnet werden – dummer Fehler. Langsam rutschte ich die Wand hinab, verzweifelt nach Halt suchend, bis ich bäuchlings auf dem Boden lag.
Die gut aussehende Nyota Uhura beugte sich über mich und sagte: »Haben sie sich verletzt Commander?«
Sämtlich Würde zusammenkehrend sagte ich: »Einer meiner Grundsätze lautet zunächst die Wände abzuklopfen. Man weiß ja nie, wie stabil sie sind. Diese hier ist auf jeden Fall OK.« Dabei rieb ich mir meinen Ellbogen, der ein Teil der Wucht abbekommen hatte.
Es war merkwürdig, dass ich Uhura nicht sofort erkannt hatte. Irgendwie hatte sie sich auf einmal in die Schauspielerin der letzten Filme verwandelt. Die Veränderungen waren dabei nicht groß, führten allerdings für einen kurzen Augenblick zu einer Verwirrung. Ich konnte mich nicht daran erinnern, was noch vor ein paar Minuten anders war.
Um mich nicht weiter lächerlich zu machen, sprang ich auf meine Füße und schaute mich gebückt im Gang zu beiden Seiten um. Während dessen hielt ich meinen Phaser, wie ich es aus diversen Polizisten-Filmen kannte, beidhändig vor mich ausgestreckt.
Meine Brust vibrierte erneut. Ich schlug mit der flachen Hand darauf und flüsterte »Jetzt nicht!«
Herbst Stimme sagte: »Es wäre aber wichtig.«
Seine Worte schrien förmlich durch die Stille des Gangs und gaben ein leichtes Echo ab.
So leise ich konnte, flüsterte ich: »Ich bin gerade bei einem Einsatz und es scheint gefährlich zu werden. Du störst.«
»Ich wollte Dir nur kurz sagen, dass der Beamer eine Fehlfunktion hatte. Wenn Du den Gang runtergehst, bist Du zurück auf der Brücke. Ich warte schon auf Dich. Dieser komische Kauz mit dem Blumenkohl auf der Stirn wird immer nerviger.«
Resigniert richtete ich mich auf und sagte: »Bin gleich da.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.