Als ich erneut hochsah, war das Wesen bis auf 3 Meter auf mich zugeeilt. Mittlerweile konnte ich seien Umrisse erkennen.
Was dort auf mich zusprang, war eine riesiger Katze. Ihr Fell war nacht-schwarz und man konnte zwei riesige und aus dem Maul ragende Eckzähne erkennen.
Die Katze hatte das Maul aufgesperrt und setzt gerade im vollen Lauf zum Sprung an. Von einer Sekunde zur nächsten, schien die Zeit langsamer zu laufen. Es war, als hätte ein Fallschirmspringer, nach dem erfolgreichen Absprung und dem Freienfall endlich den rettenden Schirm aufgespannt.
Die Katze hatte die Vorderbeine in der Luft und der hintere Lauf streckte sich langsam in den Sprung.
Die Zähne der Katze blitzte im Sonnenlicht und die Augen waren zu engen Schlitzen geschlossen.
Ich hielt das Messer in der Faust, ging im Kopf meine Optionen durch und entschied mich für die coolste. So schnell ich konnte, ging ich in die Knie.
Mein Körper reagierte dabei erschrecken langsam. Er schien in Watte eingepackt und tausendmal schwerer als sonst.
Quälend langsam ging mein Oberkörper herunter.
Dann setzte ich alle Kraft in den Sprung.
Der Tiger, oder war auch immer dieses Tier darstellen sollte, flog auf mich zu, während ich unter ihm hindurch tauchte. Dabei drehte ich mich in der Luft um den eigenen Körper und rammte dem Tier mein Messer in den Unterkörper.
Anschließend rollte ich mich kopfüber ab und landete mit einem weiteren, federnden Sprung auf den Beinen.
Die Zeit schien mich erneut eingeholt und verhielt sich ruhig.
Ich drehte mich um und sah, dass das Monster hinter mir zusammengesunken war. Blut quoll aus einer Wunde, die seinen Unterkörper aufgerissen hatte.
Ich streckte den Daumen nach oben und sagte zu Herbst: »Du wirst es nicht glauben, aber sie haben hier sogar einen Bullet-Time-Modus. Ich sagte ja, dass es lustig werden könnte.«
Herbst antwortete mir nicht, sonder schüttelte nur den Kopf. Dabei hatte er seine Augen geschlossen und seine Mundwinkel zeigten nach unten.
»Du solltest das unbedingt ausprobieren. Das ist echt cool.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

4 Gedanken zu „Monster vs Ich – 1:2“
  1. Das Gedärm solltest Du mindestens einen Meter tief vergraben. Wenn die Leber gesund aussieht, ist das restliche Tier relativ unbedenklich zu essen. Vorsichtshalber durchgaren.

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