Das Telefon klingelte und ich hob den Hörer ab.
Ohne abzuwarten, wer am anderen Ende war, sagte ich: »Hallo Winter. Sommer ist gerade gegangen. Anscheinend hat Deine Rede doch etwas bewirkt.«
Das Schweigen am anderen Ende brachte mich ins Grübeln. Vielleicht hätte ich doch erst einmal fragen sollen, wer dort mit mir sprechen wollte?
Nach mehreren Augenblicken Stille, die sich wie Gummi zogen, sagte ich: »Hallo? Wer ist denn da?«
Eine leise, völlig entsetzte Stimme sagte: »Bob bist Du das?«
Zunächst erkannte ich die Person am anderen Ende nicht. Dann fiel der Groschen und ich sagte: »Ja klar, Patricia, ich bin es.«
Patricia sagte sehr leise: »Ich dachte, Du bist tot.«
Ich sagte: »Einigen Menschen sind einfach nicht totzukriegen.«
Patricia sagte: »Aber Sommer sagte, dass Du von einem Laster überfahren wurdest.«
Ich sagte: »Das kam mir auch so vor. Ich hoffe nur, dass es dem Laster ähnlich weh getan hat, wie mir.«
Die Stille, die jetzt erneut einsetzte, drückte ein wenig aufs Gemüt.
Im Plauderton sagte ich: »Und wie geht es Dir?«
Mein Gegenüber geriet ins Stottern. Sie sagte: »Ich – ich – mir geht es gut. Johannes ist auch hier. Das muss ich ihm erst einmal erzählen.«
Ich auf meiner Seite konnte hören, dass sie den Hörer ablegte und sich entfernte.
Während ich wartete, spielten meine Finger miteinander Fangen.
Nachdem sie sich tausend Mal gegenseitig gefangen hatten, meldete sich Johannes.
Er sagte: »Bob? Komm rüber, ich glaube es erst, wenn ich dich sehe.«
Ich sagte: »Das passt gut. Ich wollte sowieso gerade zu euch.«
