Sommer ließ sich von Johannes ins Haus führen. Patricia erklärte Johann s während dessen, immer noch unter Tränen, dass Sommer und Bob kein Paar gewesen waren, sondern lediglich Freunde.
Als Sommer das Buffet sah, welches die Beiden zum Frühstücken bereitgestellt hatten, entspannte er sich augenblicklich. Er sagte: »Das sieht aber lecker aus.«
Johannes sagte: »Ist Dir denn jetzt schon nach Essen zumute?«
Sommer sagte: »Mein Kater hab ich anscheinend zu Hause gelassen.«
Johannes blickte fragend zu Patricia, die nur mit den Achseln zuckte.
Sommer hatte sich derweilen schon an den Tisch gesetzt und blickte abwartend in ihre Richtung.
Er musste mit ansehen, dass Johannes Patricia den Stuhl anbot und sie behutsam an den Tisch schob.
Erneut bildeten die Augen von Sommer schmale Schlitze.
Anschließend setzte sich Johannes direkt neben Patricia.
Er blickte Sommer ins Gesicht und wartete.
Sommer sagte: »Wir sollten anfangen, bevor die Eier kalt werden.«
Johannes sagte: »Greif zu.«
Als hätte man einen Startschuss abgefeuert, langte Sommer über den Tisch, nahm die Schale mit dem Rührei und entnahm eine großzügige Portion. Dann reichte er Particia die Schale.
Sie sagte: »Mir ist der Appetit vergangen.«
Sommer führte seine Gabel zum Mund, blickte sie fragend an und sagte, obwohl sein Mund nicht ganz leer war: »Warum?«
Patricia sagte: »Weil doch Bob tot ist.«
Sommer nickte und sagte: »Ja das kann ich gut verstehen. Es muss Dich ziemlich hart treffen.«
Johannes sagte: »Wir kannten ihn doch nur ein paar Stunden.«
Sommer sagte: »Ich kenne ihn auch erst seit ein paar Wochen. Er kam mir allerdings sehr sympathisch vor.«
Patricia hatte die Schale zu Johannes geschoben, der ebenfalls ein paar Löffel der gelben Masse auf seinen Teller beförderte. Er hatte sich dazu ein Brötchen gegriffen und zusätzlich ein paar Streifen Speck auf seinen Teller gelegt.
Patricia sagte: »Das ist aber nicht Cholesterinarm!«
Sommer sagte, während er ebenfalls nach dem Speck griff: »Das war Bob auch nicht.«
Johannes musste grinsen.
Patricia sagte: »Das ist jetzt völlig abartig. Wie könnt ihr darüber nur lachen. Ein Mensch ist gestorben.«
Johannes sagte: »Ich glaube, dass es Bob nichts ausmachen würde, wenn er jetzt da wär.«
Sommer nickte und sagte: »Das glaube ich auch.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.