Von einem Augenblick zum anderen, stand ich in einem dunklen Raum.
Meine Gedanken kreisten um sich selbst, wie die Sitze eines Kettenkarussells. In der Ferne sah ich einen Umriss. Dort am Himmel ging der Edelstein auf. Zunächst nur klein, mit der Zeit jedoch immer größer werdend.
Nervös blickte ich mich um. Frühling war nicht da.
Mit leiser, brüchiger Stimme sagte ich: »Frühling?«
Die Worte waren kaum zu hören. Sie gingen unter.
Die Angst, die von mir das letzte mal Besitz ergriffen hatte, sickerte erneut in mich. Sie kroch in mir leise auf, wie Rauch bei einem Wohnungsbrand.
Meine Stimme wurde lauter und ich sagte immer wieder das gleiche Wort: »Frühling?« Jedes Mal eine Frage, die in den Raum geworfen wurde – jedes Mal unbeantwortet.
Ich blickte zu allen Seiten. Frühling war nicht da.
Der Stein war jetzt so groß, dass er wie der Mond aussah. Er kam langsam näher und schien mich erschlagen zu wollen, wie ein Fuß einen Käfer.
Meine Hände zitterten. Das Gefühl, zerdrückt zu werden, schnürte mir den Atem ab. Meine Überlegungen rasten und fanden kein Ziel. Ein Druck presste mir die Trommelfelle nach innen. Mein Bauch wurde eingedrückt.
Die Luft wurde stickig und schwer. Ein Geruch von schmelzendem Metall biss mir in die Nase. Meine Augen brannten, als hätte man sie in siedendes Fett getaucht.
Mit letzter Kraft und sehr leise sagte ich: »Morpheus, ich muss mit Dir sprechen.«

2 Gedanken zu „Angst“
Kommentare sind geschlossen.
Wunderbarer Spannungsbogen! Chapeau!
Liebender Sebastian
In der S- Bahn frage ich oft Menschen was sie gerade lesen oder beuge mich still hinüber um den
Buchtitel zu lesen
Oft Horror oder Kriminalromane….
Seit dem 11.9. ist die Angstfrequenz auf Erden ständig angestiegen
Planmäßig
Und ein Autor Neal Donald Walsch in „Gespräche mit Gott“ führt alles im Leben auf die Formel zurück
in jedem Moment zu entscheiden woraus ich handle
Angst oder Liebe
Das ist hier die Frage
Morpheus zu Neo auch in „Matrix“
dankend
Dir Joachimsherz
ehemals Angsthase