Ich sagte: »Es war immer mein Traum, Ihnen zu begegnen. Nicht dass das jetzt eine platte Anspielung seien sollte, aber ich liebe ihre Arbeit. Jeder Nachtgeschichte ist absolut einmalig, genial und geistreich.«
Morpheus zeigte weder, dass er mich verstanden, noch dass er mir überhaupt zugehört hatte. Er hatte seinen Blick starr auf Frühling gerichtet – wie ein Nagel der in der Wand geschlagen war – und nichts schien den Blick abwenden zu können.
Ich sagte: »Dazu kommen natürlich noch diese Werke von einem gewissen Gaiman, die mich ebenfalls stark beeindruckt haben.«
Morpheus sagte: »Es ist eine schwere Entscheidung und es wird nicht einfacher, wenn man mir dazwischen labert. Besonders im Anbetracht des Themas.«
Frühling wandte sich zu mir um und sagte: »Du solltest ruhig sein, solange sich die Erwachsenen unterhalten. Vielleicht hat mein Cousin hinterher Zeit für Dich und gibt Dir ein Autogramm mit persönlicher Widmung.«
Etwas leiser und mit einer Hand vor dem Mund sagte ich in Frühlings Richtung: »Kannst Du mir bitte erklären, warum Deine gesamte Verwandtschaft so schlecht auf Menschen zu sprechen ist?«
Frühling flüsterte hinter ihrer Hand in meine Richtung, als sie sagte: »Von meiner gesamten Familie ist eigentlich Morpheus derjeniger, der am besten auf euch zu sprechen ist. Wahrscheinlich ist es bei Dir nur etwas Persönliches. Das solltest Du nicht ernst nehmen.«
Ich sagte: »Wenn es etwas Persönliches ist, dann sollte ich es sehr wohl ernst nehmen. Sonst kann ich mich ja gar nicht verbessern.«
Frühling lachte aus ganzem Hals.
Morpheus Blick verfinsterte sich. Man konnte es nur am äußeren Rand seiner Pupillen sehen.
Er sagte: »Es wird auch nicht einfacher, wenn ihr mich jetzt auslacht.«
Ich sagte: »Sie lacht nicht über Dich, sondern über mich.«
