Frühling wischte sich die letzten Tränen aus ihrem Gesicht. Ein breites Grinsen blieb dabei zurück.
Sie sagte: »Wir sollten wohl unsere eigenen Nachforschungen beginnen. Den Mist meiner Geschwister hält ja kein denkendes Wesen aus. Wahrscheinlich gibt es noch ganz andere Indizien zu entdecken.«
Ich sagte: »Sie hatten sehr gewissenhaft gearbeitet. Zumindest haben sie mir das gesagt. Außerdem weiß ich nicht, wo wir suchen sollten.«
Frühling sagte: »Ein guter Detektiv geht zunächst an den Ort des Verbrechens.« Dies sagte sie in dem Ton, den der Servicetechniker gebraucht, um klar zu stellen, dass das 2 Jahre und einen Tag alte Gerät, jenseits der Garantie, nicht mehr repariert werden kann.
Ich sagte: »Weder weiß ich, wann das Verbrechen verübt wurde, noch wo. Winter und Herbst waren in dem Punkt nicht wirklich präzise.«
Sie sagte: »Wir gehen einfach zur Polizei und fragen. Wenn die uns keine Antwort geben, können wir unsere Untersuchung sowieso vergessen.«
Ein Seufzer strömte aus meinen Lungen und ich verdrehte die Augen.
Frühling sagte: »Traust Du mir nicht zu, dass ich Antworten erhalte?«
Ich sagte: »Antworten vielleicht, aber ob es hilfreiche sein werde, davon bin ich nicht überzeugt.«
Mit einem Ruck stand Frühling im Zimmer und ging auf die Tür zu.
Für einen Moment wollte ich sie zurückhalten. Eigentlich hatte ich zu viele Fragen. Es wäre sicherlich besser, vorher einen Plan zu haben, bevor wir auf die Polizeistation gingen. Vielleicht gab es sogar eine Möglichkeit ohne die Polizei an Informationen zu kommen. Sicherlich war über den Mord in irgendeiner Zeitung berichtet worden.
Doch Frühling konnte ich nicht zurückhalten.
Sie war nun mal eine Jahreszeit und daher unbelehrbar.

3 Gedanken zu „Unbelehrbar“
Kommentare sind geschlossen.
😀 herrlich… 🙂
Naturkräfte sind schlecht zu steuern. Da kann man wohl nichts machen…
*kicher * 🙂