Tatsächlich hielt der Zug an. Vor den Fenstern konnte ich einen wilden Urwald erkennen. Die Pflanzen waren so undurchdringlich, als hätte man eine grüne Tapete zwischen den Baumstämmen aufgespannt.
Der Himmel, den man durch die Baumwipfel gerade noch erkennen konnte, sah merkwürdig aus. Er hatte nicht den Blauton, den ich sonst von ihm kannte. Eigentlich fällt es mir nicht leicht, dies zu beschreiben – er war einfach zu bunt.
Mit einem Ruck erhob sich Winter und gab mir mit einer Handbewegung zu erkennen, dass ich mich beeilen sollte. Sie sagte: »Bisher haben wir die Orte Deiner Fantasie besucht. Jetzt gehen wir mal einen Schritt weiter.«
Als wir draußen standen, konnte ich meinen Sinnen nicht trauen. Die Luft war schwer. Sie roch nach Pflanzen und Dingen, die ich noch nie vorher gerochen hatte. Meine Lungen fühlten sich an, als würden sie sich mit einer zähen Flüssigkeit füllen.
Die Kälte biss mir in die Haut und fuhr mir unter die Kleidung. Dabei erkannte ich nirgendwo eine Spur von Frost.
Entsetzt sah ich Winter an und sagte: »Wo sind wir hier?«
Winter sagte: »Das hier ist einer der Lieblings-Orte meiner Mutter. Hier draußen hat sie in der Regel ihre Ruhe, da niemand scharf ist, sie hier aufzusuchen.«
Ich sagte: »Warum machen wir es dann?«
Winter sagte: »Ich kümmere mich nicht darum, was andere tun oder nicht tun.«
Mit erhobener Nase zog sie die Luft ein und lachte. Sie sah aus, als hätte man sie aufgetaut, während ich nicht wusste, ob ich gleich festfrieren würde.
Sie sagte: »Mutter ist hier. Komm mit, wir gehen zu ihr.«
