Ich bin von DERNEUESTEFAN.com für den Liebster-Award nominiert worden. Vielen Dank für die tollen Fragen! Dieser Blogger-Pflicht komme ich natürlich nach.
Allerdings hat sich Winter eingemischt und wollte gerne ein paar der Fragen selbst übernehmen. Da sie mir keine Ruhe gab und ich gerade, so wie angekündigt, an akutem Zeitmangel leide, hab ich ihr das Ruder gleich selbst in die Hand gegeben. Ich hoffe, dass sie sich zurückhält und nicht allzu sehr über die Stränge schlägt.
Na wie geht’s?
Winter sagte: »Wie soll es mir schon gehen? Was ist das überhaupt für eine Frage. Für die Jahreszeit ist es auf jeden Fall zu warm. Ich will mich hier nicht über das Wetter auslassen, aber insgesamt ist es ja wohl eine Frechheit.« Ich sagte ihr, dass sie auf eine höfliche Frage doch auch höflich antworten sollte und sie sagte: »Na dann fein!«
Über welche Schlagzeile in der morgigen Zeitung würdest du dich freuen?
Winter lächelte. Sie sagte, es wäre besonders toll, wenn morgen überhaupt keine Zeitung erscheinen würde. Ich sagte: »Wie meinst Du das denn jetzt?«
Sie sagte: »Komm schon, wenn ihr es mal hinbekommen würdet, euch gegenseitig auszurotten, wäre bedeutend mehr Platz für mich da. In dem Fall gäbe es gar keine Zeitung.«
Etwas kleinlaut sagte ich: »Das hatte ich jetzt auch erwartet.«
Wohin geht’s in den nächsten Urlaub?
Ich sagte: »Wenn es um mich geht, dann weiß ich das noch nicht.« Winter lächelte und meinte: »Eigentlich ist es überall besser als hier.« Ich sagte: »Wenn Du darauf anspielst, dass Du nicht gerne in meiner Begleitung unterwegs bist, dann frag ich Dich warum Du mich mitgenommen hast?« Winter sagte: »Manchmal muss man auf Unbequemlichkeiten beharren, damit es einem nicht langweilig wird.«
Von Hamburg nach München: Mit dem Auto, der Bahn oder im Flieger?
Winter trommelte mit den Fingern auf den Tisch der zwischen uns im Abteil stand. Sie sah mich an, als hätte ich gerade von ihr verlangt, ein Einhorn mit einem Kescher zu fangen. Ich nickte ihr nur stumm zu und sagte: »Ich glaub wir können zur nächsten Frage übergehen.«
Auf dem Rockkonzert: ganz vorne tanzen oder ganz hinten sitzen?
Winter sagte: »Auf der Bühne stehen würde mir gefallen.« Ich sagte: »Konzentrier Dich auf die Frage.«
Sie sagte: »Willst Du mir jetzt sagen, was ich machen soll?«
Ich sagte: »Du wolltest Dich doch kurz halten und die Fragen beantworten.«
Sie sagte: »Ich kenn Dich sehr gut. Du sitzt lieber.«
Ich sagte: »Gab mal ne Zeit, in der hab ich lieber getanzt.«
Sie sah geringschätzig an mir herab und sagte: »Muss ewig her sein.«
Wer hat die Kokosnuss geklaut?
Winter gähnte. Ich sagte: »Kennst Du das Lied nicht?« Sie sagte: »Doch es war das Kind. Aber wie langweilig ist das denn.«
Ich sagte: »Du solltest doch nicht den Fragesteller beleidigen. Er hat sich sicherlich etwas dabei gedacht.«
Sie sagte: »Nenn mir lieber die nächste Frage, bevor ich einschlafe.«
Hast Du Dein erstes Auto auch so geliebt wie ich meins?
Winter vedrehte die Augen. Sie sagte: »Das hatten wir doch schon beantwortet. Ich fahre nicht mit Autos, wenn ich es vermeiden kann.« Ich sagte: »Soweit ich das sagen kann, mochte ich das aktuelle Auto immer am Meisten.«
Sie sagte: »Du bist ja auch komisch.«
Ich sagte danke.
Welcher war bisher dein beschissenste, welcher Dein tollster Job?
Winter sagte: »Ich hab mal als Aushilfe im Bettenlager gearbeitet. Hatte so eine Idee, dass an dem Märchen von den Brüdern Grimm etwas dran sein könnte. Hat sich dann aber doch eher als langweilig erwiesen.«
Ich sagte: »Eigentlich haben mir alle Jobs gefallen.«
Sie sagte: »Ich denk mir mal, dass es Dir da so geht wie bei den Autos?«
Ich sagte: »Manchmal ist es da anders rum.«
Wobei kannst du am besten entspannen?
Winter sagte: »Im Frühling und im Herbst.«
Ich fasste mir an den Kopf und sagte: »Das war jetzt auch etwas zu naheliegend oder?« Sie sagte: »Er hat mich danach gefragt.«
Ich sagte: »Er meinte wobei und nicht wann.«
Sie sagte: »Gut dann ist meine Antwort beim Nichtstun im Herbst und im Frühling.«
Mein Bedürfnis, in die Tischkante zu beißen, stieg auf einmal schlagartig, doch ich konnte den Impuls im letzten Augenblick unterdrücken.
Was muss passieren, damit du aufhörst zu schreiben?
Ich sagte: »Das beantworte ich jetzt mal. Die Antwort kenn ich nämlich. Ich muss nur das Interesse verlieren.«
Sie sagte: »Bei Deinen Motivationslöchern, ist das jeweils nur eine Frage der Zeit.«
Ich sagte: »Das muss jemand sagen, der das halbe Jahr faulenzt.«
Winter sah mich an und sagte: »Du willst jetzt nicht wirklich noch jemand nominieren?«
Ich sagte: »Willst Du?«
Sie sagte: »Dann müssen wir uns auch noch Fragen ausdenken.«
Ich sagte: »Gut dann lassen wir das. Die Reise ist sowieso schon anstrengend genug. Wenn mir noch etwas einfällt, kann ich ja immer noch eine Nominierung nachschieben.«
Sie sagte: »So ist es!«
Ich lehnte mich zurück und genoss die Fahrt.

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

13 Gedanken zu „Liebster-Award“
    1. Winter fragt mich gerade, ob sie das für eine Bewerbung für eine Nominierung auffassen sollte. Ich hab ihr gesagt, dass sie ruhig seien soll.
      Mir fallen jetzt wirklich keine Fragen mehr ein.

    1. Ich werde mal sehen, was sich mach läßt. Im Moment schmollt sie ein wenig, weil ich ihr gesagt habe, dass ich hier noch Fragen beantworten muss und keine Zeit für sie habe.

      1. Liebender Sebastian
        Ich habe da ein Gefühl wo Winters Mutter stecken könnte
        In der Antarktis da ist sie ungestört und weil das Gebiet gesperrt ist ( ? )
        vermutet und findet Ihr Sie dort nicht….
        danke
        Dir joachim von Herzen

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