Ich sagte: »Ab und zu bekomme ich Ausschlag, wenn ich im Internet einige Kommentare lese.«
Herbst lachte trostlos auf und sagte: »Es ist sicherlich berechtigt, was sie sagen. Außerdem ist es ja ihre Meinung.«
Ich sagte: »Du willst doch nur die Leute in Schutz nehmen.
Die gesamte Sippschaft, die sich als gute Christen fühlen, wenn sie ihr eigenes Land verteidigen.
Sie rechtfertigen ihre Meinung mit dem Treffen von Jesus mit der der samaritischen Frau am Brunnen. Die Frau war am Mittag zum Brunnen gekommen, weil sie niemand anderen treffen wollte. Sie war so etwas wie ein Flüchtling im eigenen Land.
Dazu kam, dass sie nicht nur Ausländer, sondern auch andersgläubig, d.h. aus den Augen Jesus eine Ungläubige war.
Jesus sieht diese Frau, die ja nichts anderes ist, als die Ausländer die uns gerade vermutlich überrennen.
Er packt sie, stößt sie in den Brunnen und drückt so lange, bis sie sich nicht mehr wehrt.«
Herbst sagte: »Irgendwie erinnere ich mich anders an die Geschichte.«
Ich sagte: »Sonst passt sie doch nicht zu der Meinung dieser Leute.«
Herbst sagte: »Ach komm schon, wir schaffen das doch nicht.«
Ich sagte: »Ich kann es nicht mehr hören. Wenn wir es nicht schaffen, wer schafft es denn?«
Herbst schwieg.