Winter öffnete die Tür nur kurz, streckte ihren Kopf in die entstandene Öffnung, zog ihn wieder hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
Sie sah mich an und sagte: »Mutter ist nicht da.«
Ich sagte: »Wie willst Du das wissen, wenn Du nicht einmal rein gehst?«
Winter sagte: »Wir Naturkräfte spüren einander. Wir wissen, ob wir uns nähern.«
Ich sagte: »Ist das der Grund, warum selten mehr als eine Katastrophe gleichzeitig eintritt?«
Sie ignorierte meinen Witz geflissentlich und betrat die erste Treppenstufe nach oben.
Innehaltend deute sie mir an, leise zu sein.
Hier im Treppenhaus hätte man eine Stecknadel fallen hören. Kurzfristig versuchte ich, mein Atmen zu unterdrücken, was mir allerdings nur kurz gelang.
Winter sagte: »Meine Mutter ist nicht hier. Ich kann sie in diesem Gebäude nicht ausmachen. Wir sollten weiter fahren.«
Ich sagte: »Was ist das hier? Das ist doch kein normales Gebäude oder?«
Winter grinste. Sie sagte: »Ich dachte, Du glaubst nicht an Magie!«
Ich sagte: »Zumindest kann ich mir das hier nicht erklären.«
Winter sagte: »Meine Mutter hat die Fähigkeiten, mit Raum und Zeit zu spielen. Das hier ist ein Haus voller Parties. Nicht eine große, sondern viele kleine, die irgendwo und irgendwann auf der Erde gefeiert wurden.
Je weiter Du nach oben kommst, desto weiter liegen diese Feiern in der Vergangenheit. Ganz oben sind die alten Ägypter. Kein schöner Ort, wenn Du mich fragst. Zu viele Spiele unter Beteiligung von Sklaven und Tieren.«
Winter ging die Treppe runter und ich folgte ihr. Ich sagte: »Fahren wir weiter?«
Winter sagte: »Das sollten wir.«

2 Gedanken zu „Zeit- und Raumspiele“
Kommentare sind geschlossen.
In dieses Haus will ich auch mal!
Eigentlich hätte ich da auch nichts gegen. Mal wieder richtig Party – wobei ich die letzten kaum durchgehalten habe.