Während wir die Treppen hinaufgingen, sagte ich zu Winter: »Das mit dem Chaos beschäftigt mich. Ist da draußen alles geplant oder durch Zufall entstanden?«
Winter lachte kurz auf und sagte: »Die alte philologische Frage, die schon Generationen beschäftigt.«
Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Wenn Menschen, wie Ingenieure oder Programmierer, etwas planen und erschaffen, dann lassen sie immer Raum für Anbauten. Es gilt als wichtigste Pflicht immer Plätze für spätere Erweiterungen freizulassen.
Wenn ein Objekt jedoch wächst, sei es z.B. ein Programm oder ein Bauwerk, ohne dass eine Planung vorliegt, dann werden keine Anbaumöglichkeiten zu finden sein. Ein Erkennungsmerkmal für etwas Gewachsenes, sind Artefakte, die keinerlei Funktion mehr erfüllen. Vieles überlebt sich während der Entstehung.
Ein Beispiel ist die folgende Geschichte.
Nachdem ein kleines Kind die alten Disketten des Vaters fand, ging es zu ihm und sagte: ›Cool, Du hast das Speichern-Symbol in 3D ausgedruckt!‹.
Das Symbol ist noch da, aber die dazugehörige Technik ist verschwunden, weil das System gewachsen ist.
Die Frage ist, findet man die Erweiterungsmöglichkeiten oder findet man Artefakte, die keine Funktion mehr erfüllen?«
Ich überlegte kurz und sagte: »Weisheitszahn und Blinddarm deuten wohl eher auf Artefakte hin, die keinerlei Funktionen mehr haben.«
Winter nickte.
Wir kamen in der 4. Etage an und Winter öffnete die Tür.

4 Gedanken zu „Planung oder Zufall“
Kommentare sind geschlossen.
Hm…. Bart-kratz…
Irgendwie wird es immer schwieriger der Geschichte zu folgen… 😯
Ab und zu schweife ich ab. Aber soweit ich sehe, wird das etwas stringenter in den nächsten Tagen, bis wir mit dem Auffinden von Mutter Natur die Krone raushauen. Das wird dann wohl erst Ende Februar soweit sein… 😉
Ah… da bin ich aber gespannt. 😉