Der Graf schien sich auf etwas zu konzentrieren. Seine Arme zuckten durch die Luft. Es sah so aus, als würden sie nach unsichtbaren Stricken greifen.
Plötzlich war es, als hätte er etwas in der linken Hand. Seine Rechte schloss sich ebenfalls um den unsichtbaren Gegenstand.
Ich machte mir darüber Gedanken, dass der Alte es pantomimisch voll drauf hatte. Man hatte förmlich das Gefühl, als hielte er sich dort mitten in der Luft fest. Das Ziehen kostete ihn Kraft und er zog immer stärker. Er wirkte wie ein Angler, der einen Pottwaal alleine aus dem Meer ziehen müsste.
Plötzlich hob er vom Boden ab. Seine Füße waren ein paar Zentimeter von der Erde getrennte und er hing an dem Gegenstand, welcher ihm so viele Mühe kostete.
Das Ding, welches ich nicht sehen konnte, schien lebendig zu sein. Es wehrte sich gegen den Grafen und wirbelte ihn herum.
Bei einer Umdrehung konnte ich in sein Gesicht sehen und erkannte, dass er die Situation genoss. Ein breites Grinsen war auf seinen Lippen und die Augen strahlten wie kleine Spiegel.
Auf einmal war der Kampf vorbei und der Graf landete auf der Erde. Ich hörte, wie vor dem Tisch etwas Schweres auf den Boden aufschlug. Es klang, als wäre ein Stoffbündel aus einem Hochhaus auf die Straße gefallen.
In der Dunkelheit konnte ich die Umrisse nicht erkennen. Irgendetwas lag auf dem Boden und bewegte sich.
Das Ding stand auf und drehte sich zum Tisch. Ich konnte eine blonde Mähne sehen und verstand, was dort gerade passiert war.
Winter baute sich vor dem Tisch auf und sagte: »Da bist Du ja Bob. Ich habe Dich überall gesucht.«
Der Graf sprach nicht mit Winter, sondern murmelte ein paar Silben und Töne, die keinen Sinn ergaben.
Winter sagte: »Was soll diese Verkleidung? Blaue Roben? Das ist ziemlich merkwürdig.«
Dann blickte sie an dem Graf vorbei auf die Blondine hinter ihm.
Ihre Mine verdüsterte sich schlagartig. Sie sagte: »Man hat Dich entführt? Was ist hier los?«
