Wir sahen uns an. Herbst hielt immer noch das Handy am Ohr. Mein Kuli hielt die letzte Seite im Drucker hoch.
Herbst flüsterte: »Wer ist das?«
Ich flüsterte zurück: »Es wird wohl nicht Dein Netz im Netz sein. Ich glaube nicht, dass das klopfen würde.«
Herbst fuhr erneut zusammen, als am Ende der Leitung die Stimme von Maria an sein Ohr drang. Ziemlich klar hörte ich die Worte: »Hallo Herr Herbst. Ich kann im Moment nicht sprechen, wir sind bei einem Einsatz.«
Lächelnd sagte ich zu Herbst: »Bei unserem Glück, steht sie vor der Tür. Frag sie, ob der Einsatz zufällig an der Uni ist und ob sie gerade vor einer Kellertür steht.«
Herbst fragte mit sehr gedämpfter Stimme. Als er die Antwort bekam, ging er direkt zur Tür und öffnete sie.
Vor der Tür stand Maria und ein weiterer Beamte, mit Pistolen bewaffnet, und sie sahen uns mit großen Augen an.
Ich sagte: »Hallo Maria. Es ist schön, Dich wieder zu sehen.«
Die riesige Dame mit den breiten Schultern erholte sich erst langsam aus ihrer Starre. Sie blickte uns immer noch sehr ungläubig an und hielt dabei ihre Dienstwaffe auf Herbst gerichtet.
Der schritt auf sie zu und wartete, bis sie ihm ihre Hand reichte, und schüttelte sie anschließend. Der andere Beamte schien Probleme dabei zu haben, seine Starre zu überwinden.
Herbst sagte: »Es wäre an dieser Stelle höflich, uns Deinen Freund vorzustellen.«
Schnell fügte ich hinzu: »Was allerdings nicht unbedingt notwendig ist – ihr könntet uns zumindest sagen, was euch herführt. Herbst hatte noch gar nicht von unserem Fund berichten können.«
Maria schüttelte sich, begrüßte uns kopfschüttelnd und sagte: »Wir wurden hierher gerufen. Ein anonymer Anrufer meinte, dass hier zwei Leute einen Studenten umgebracht hätten und die Täter immer noch anwesend wären.«
Herbst schüttelte verblüfft den Kopf und sagte: »Herr Franke ist kein Student und war schon tot, als wir ankamen. Allerdings glaube ich nicht, dass seine Mörder noch in der Nähe sind, wenn er überhaupt umgebracht wurde. Das müsstet ihr erst einmal untersuchen.«
