Sommer ließ sich in die Couch fallen. Sein Gesicht war nahezu genauso verknautscht, wie die Kissen, auf denen er saß.
Ich sagte: »Du könntest auch versuchen darüber hinwegzukommen.«
Sommer sagte: »Jeder meiner Geschwister hat die große Liebe gefunden. Jedenfalls redeten sie darüber.«
Ich sagte: »Als ich sie kennengelernt haben, waren sie alle Singles. Was ist passiert?«
Sommer sagte: »Sie hatten nicht die Richtigen. Es hielt meistens nur ein paar hundert Jahre.«
Ich sagte: »Was ist passiert?«
Sommer sagte: »Frühling hatte diesen Griechen. Für eine Zeit sah es recht gut aus. Das Pärchen stiftete das absolute Chaos. Nebenbei schufen sie allerdings auch eine Zivilisation, ganz nach ihren Wünschen.
Sie wollten ein Volk, dass sie anbetet und das hatten sie schlussendlich auch geschafft. Sie hatten einige Söhne und Töchter. Insgesamt war die Geschichte sehr harmonisch, bis dieser bescheuerte Grieche fremdging.
Es gab ein ziemliches Gewitter. Meine Mutter und mein Vater haben kräftig mitgemischt.
Hätte man mich gefragt – ich mochte diesen Zeus nie.«
Ich sagte: »Nach einem Gespräch mit euch stellt man wirklich alles in Frage. Jetzt auch noch die griechische Mythologie? Hatte Percy Jackson etwa unrecht?«
Sommer sagte: »Ich liebe diese Patricia. Sie ist die Liebe meines Lebens.«
Ich sagte: »Wie oft hast Du diese denn schon kennengelernt?«
Sommer sagte: »Bisher kenne ich keinen Menschen, mit dem ich mich so verbunden fühle. Sie ist einzigartig in aller Zeit und an jedem Ort.«
Ich sagte: »Warum reimst Du nicht? Das hat einige Leute stark abgelenkt.«

7 Gedanken zu „Die große Liebe“
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Ich erkenne den Sandman. Bin jetzt so ca bei Folge 40. Eine traumhafte Prokrastinierhilfe, die Du mir da empfohlen hast.
Schön, dass es Dir gefällt. Ich bin im Moment fast von allem begeistert, wo Neil Gaiman draufsteht.
Ich hab Sandman allerdings noch nicht ganz durch. Ich stecke im 4ten Sammelband bei der Folge mit Shakespeare fest.. 😉
Beim – haha – Sommernachtstraum? Die hat wohl irgend n wichtigen Preis gewonnen. Aber ich find die Einzelheft-Geschichten auch mühsamer. Wenn dagegen Charaktere über sechs, acht folgen ein abgedrehtes Traumlandabenteuer erleben, kann ich nicht mit lesen aufhören.
Ich schaffe echt gar nichts mehr. Die einzigen Bücher die ich konsumiere, sind Hörbücher. Sonst komme ich zu nix. Ich hab schon mit dem Spielen (PS3 etc.) aufgehört, mach sonst auch wenig. Das nervt etwas.
Die meisten Comics warten auf eine Dienstreise. Dann werden sie gelesen.
Dafür gibt’s fast täglich ne Viertelseite Jahreszeitenroman. Ist doch auch was.
Sag mir lieber, welches Format ich bei Herbst anbringen sollte? 😉
Ich denk mir ja, dass es an der Zeit ist, nach Roadtrip, Krimi und Liebesroman, etwas anderes zu wagen. Aber was?
Vorschläge werden angenommen.
PS: auch wenn ich es gerne schreiben wollte, so habe ich viele „sanftere“ Gemüter die mitlesen, weshalb sich Gore und Splatter verbieten. Sonst verliere ich meine Leser. 😉
Euer beider Spezialgebiet: Die Wissenschaft. Wo sich hinter bürokratischer Ordnung und erdrückenden Statistiken ein spannender Politthriller verbirgt, der Kampf um Anerkennung, Fördermittel und Festanstellungen, das Bauernheer der Doktoranten und Assistenten, die alle mal mächtige Dame werden wollen und meistens bei draufgehen. Wetterstürme, Abgasskandale, Pharma, Lebensmittelkonzerne. Wir wissen ja immer noch nicht, an was für Projekten der scheinbar depressive Langweiler in wirklichkeit arbeitet. Ein Psyho-Splatter bei dem doch der Laborkittel immer persilweiß und faltenfrei bleibt. Ein harmloses Bakterium, daß, sollte es jemand wie Frühling in die Hände fallen, zum weltvernichtenden Supererreger mutiert.