Ich sah Frühling an. Frühling sagte: »Die gesamte Geschichte ist Mist.« Dann schwieg sie.
Der Straßenverkehr zwang mich dazu mich erneut auf die Straße zu konzentrieren. Abgelenkt sagte ich: »Was meinst Du?«
Sie sagte: »Deine Erzähltechnik ist grauenvoll. Dieser Deus-ex-Machina Kniff z.B., den Du genutzt hast, um in den Traum von Herbst reinzukommen. Das macht ein guter Autor nicht.«
Ich sagte: »Wir konnten uns doch auch nicht ewig mit dem Sandmann unterhalten. Das hätte man mir sicherlich verübelt.«
Frühling sagte: »Blah, Blah, Blah!«
Ich sagte: »Wenn Du es anders machen willst, dann hättest Du es doch schreiben können. Was fällt Dir eigentlich ein, mich ständig zu kritisieren.«
Sie sagte: »Achte besser auf die Straßen. Du willst doch sicherlich gesund ankommen.«
Nur durch heftiges Bremsen konnte ich meinen Wagen noch stoppen. Fast wären wir in das Auto vor uns gerauscht.
Frühling sagte: »Dann kommt die gesamte Misere mit den Namen dazu. Was hast Du Dir eigentlich vorher gedacht?«
Ich sagte: »Hast Du schon einmal etwas vom entdeckenden Schreiben gehört?«
Frühling blies die Luft geräuschvoll durch ihre lockeren Lippen und klang ein wenig wie ein Trecker kurz vor dem Ausschalten.
Ich sagte: »Du lenkst mich nur schon wieder vom Fall ab.«
Den Blinker setzend wartete ich auf eine Lücke im Gegenverkehr. Dann bog ich auf den Parkplatz und stellte meinen Wagen in die erste freie Parklücke.«
Frühling sagte: »Vergiss nicht, Geld in den Automaten zu werfen. Wäre doch recht schade, wenn wir nach Hause laufen müssten.«
Ich sagte: »Hast du jetzt daran Gefallen gefunden, mich pausenlos zu kritisieren?«
Frühling sagte: »Auf die Dauer macht das richtig Spaß.«

Ein Gedanke zu „Kritiker“
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Hätte nie gedacht, dass Frühling die Geduld dazu hat.