Ich stotterte: »Bei unserem letzten Treffen hast Du mich noch zusammengeschlagen.«
»Das war ein Missverständnis. Verstehe es doch einfach als Vorspiel und dies hier ist die Wiedergutmachung.«
»Wo sind wir hier überhaupt?«
»Weit weg von der Polizei. Sogar sehr weit weg.«
Meine Chancen standen vielleicht gut, sie durch ein wenig Plauderei abzulenken.
Ich sagte: »Eine andere Stadt?«
Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Weiter.«
»Ein anderes Land?«
»Ja.«
Sie kam immer noch auf allen Vieren auf mich zugekrochen. Jetzt konnte ich ihren Geruch wahrnehmen. Es war eine Mischung aus tonnenschwerem Parfum der Marke ›Letzte-Grabbeilagen‹ – Patschuli konnte man eindeutig riechen, dazu gesellten sich noch Gerüche von Lösungsmitteln, die eigentlich eher im Besenschrank zuhause seien sollten – und einem stechenden Schweißgeruch der Marke ›AUFDRINGLICH‹.
Die Situation entwickelte sich definitiv zu meinen Ungunsten, so wie fast jede andere Situation in dieser vermaledeiten Geschichte.
Mir fiel auf, dass ich bis jetzt noch kaum agiert hatte, sondern nur getrieben wurde. Dabei hassen alle Leser einen passiven Charakter.
Ich musste demnach eilig handeln, bevor mir zu schwindelig wurde und ich alle verbleibenden Leser vergraulte.
Schnell eilte ich zum Rand des Bettes. Wenn der Vorhang keine Öffnungen hatte, müsste er doch wenigsten ein Ende haben.
Aus diesem Grund rutschte ich vom Bett und ließ mich zwischen Vorhang und Bett auf den Boden fallen.
Hier unten musste dringend gereinigt werden. Der Staub von Äonen stieg in meine Nase und ließ mich niesen.
Der Kopf von Blondchen folgte mir. »Was machst Du denn da unten mein Liebster? Hier oben ist es doch viel bequemer.«
»Ich wollte nur nachschauen, ob sie hier liegt.«
»Wen suchst Du denn?«
Ich zuckte mit den Achseln, lächelte und sagte: »Ich hatte gehofft, meine Freiheit zu finden, aber anscheinend habe ich die woanders verloren.«
»Komm doch wieder hoch. Ich kann ganz tolle Sachen mit Dir machen.«
»Das hast Du mir schon bewiesen und ich stehe einfach nicht auf Schmerzen.«
»Ich kann auch Sachen mit meinem Mund machen, wenn Du darauf stehst.«
»Das Reden reicht mir im Moment völlig. Mehr möchte ich gar nicht.«

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