Ich packte noch zwei Flaschen Wein in den Wagen, machte mir kurz darüber Gedanken, ob ich noch härteren Alkohol brauchen würde, verwarf den Gedanken, und machte mich dann gemächlich auf den Weg, immer kurz hinter Sommer, der weiterhin jede Wahre kritisch inspizierte. Bei seinen Proben sah er manchmal wie ein Wilder aus, der zum ersten Mal eine Dose Cola in den Händen hält.
Ab und an erhellte sich sein Blick, er verweilte dann an einem Ort und schmiss anschließend wahllos Schokoriegel oder andere Süßigkeiten in den Wagen. Ich hoffte inständig, dass er aufhörte, sobald der fahrbare Untersatz voll war.
Sommer dreht sich zu mir um und lächelte. Er hielt einen Schokoriegel in die Höhe und sagte: »Die mag ich!«
Innerlich an ein kleines Kind denkend, welches unter einem 20 kg Berg Karneval Bonbons endlich einen Lutscher mit Kirschgeschmack gefunden hat, nickte ich nur kurz und wies Sommer an, weiter zu gehen.
Dabei konnte dieser seinen Blick jedoch nicht vom Schokoriegel abwenden. Instinktiv ging er ein paar Schritte rückwärts und las dabei halblaut die Bestandteile seiner Beute vor.
Bisher habe ich mich schon oft gefragt, welche Experten sich wirklich noch die Beipackzettel von Frischwaren durchlesen. Anscheinend hatte ich hier jemanden gefunden.
Genau am Ende des Ganges – Sommer ging weiterhin rückwärts – schoss ein Einkaufwagen von rechts auf ihn zu.
Für den Bruchteil eines Moments sah ich Sommers überraschtes Gesicht.
Mit den Armen rudernd, versuchte er Halt, zu finden. Drei Ausweichschritte später, lag er in einem mannshohen Regal voller Katzenfutter.
Ein wenig überrumpelt sah ich zum feindlichen Einkaufswagen.
Sehr verlegen, die Augenbrauen zusammengezogen, wie kleine Raupen und den Kopf leicht nach unten gebeugt, sah ich in das Gesicht von Patricia.
Sie hatte uns gefunden.

3 Gedanken zu „Treffer“
Kommentare sind geschlossen.
Kauf besser Schnaps.
Ich bin noch mal zurück gegangen. War besser so!
..ooO(Wie kommt man denn auf so was???)