Zum Glück hatte unsere Ferienwohnung zwei Schlafzimmer, die weitgenug voneinander entfernt waren.
Während ich meine Sachen in den Schrank räumte, inspizierte Sommer die übrigen Räume. Mein Koffer war noch nicht vollständig leer, als er im Türrahmen auftauchte.
Seine Mine spiegelte Enttäuschung wieder.
Er sagte: »Hier ist ja wirklich gar nichts.«
Ich sagte: »Solange wir WLAN haben, bin ich glücklich. Was brauchst Du noch mehr?«
Er sagte: »Du hast keine Raucherwohnung bestellt, der Fernseher ist mickrig und noch nicht einmal mit dem Internet verbunden und der Kühlschrank ist leer. Wie sollen wir hier überleben?«
Meine letzten Sachen verschwanden etwas ungeschickt im Schrank, während ich sagte: »Du kannst draußen rauchen, wir sind nicht hier um Fernsehen zu schauen, streamen kannst Du über meinen Rechner und für das letzte Problem haben wir Menschen Geschäfte erfunden. Das bringt mich sozusagen sofort zum nächsten Punkt. Ich hoffe, Dir ist klar, dass wir uns die Kosten mindestens gerecht teilen. Eigentlich war das sowieso nur Dein Wunsch hierherzukommen.«
Sommer sagte: »Du brauchst Dir um die Finanzierung keine Sorgen zu machen. Das habe ich noch nie getan und mir ging es bisher immer gut.«
Ich sagte: »Wenn man unendlich viel Zeit zur Verfügung hat, kann man sich ein paar Jahre Gefängnis sicherlich leisten.«
Sommer verzog den Mund und sagte: »Im Gefängnis war ich noch nie. Zur Not hat immer Mami bezahlt. Außerdem würden sie mich dort nicht lange halten können.«
Ich sagte: »Nachdem Du sie nicht einmal besucht hast, als sie danach verlangt hat, würde ich mich nicht auf Gefälligkeiten Deinerseits Mutti verlassen. Ich für meinen Teil habe keine Lust auf Probleme mit der Polizei.«
Sommer sagte: »Sollten wir jetzt nicht erst einmal einkaufen gehen?«
Den Kopf schüttelnd sagte ich: »Muss wohl so sein.«

3 Gedanken zu „Kapitel 3: Ferienwohnung“
Kommentare sind geschlossen.
Gefängnis ist immer doof!
Ich stell mir das weniger schlimm vor, wenn man unendlich viel Zeit hat. Dann kommt man bestimmt auf die interessantesten Ideen. Wer weiß schon, was man da macht. Ich muss mal Sommer danach fragen, solange ich noch Zeit dazu habe. Am Ende von Kapitel 3 wird es wohl schwerer mit der Unterhaltung. 😉
… und die Spannung steigt…