Als ich Frühling eingeholt hatte, stand sie auf einer Blumenwiese, summte ein lustiges Lied und hüpfte von Blüte zu Blüte, als wolle sie sich für die Rolle der Bine Maya in einer gleichnamigen Oper bewerben.
Ich sagte: »Ist das der Punkt, der obligatorisch eingebaut wird, um jedes Klischee zu bedienen, nur um den Leser zu zeigen, was den Protagonisten fehlt?«
Frühling sagte: »Klischees und Kitsch können die beste Handlung versauen. Ich hab hier nur auf Dich gewartet und mir gedacht, dass eine Blumenwiese mit unzähligen Insekten wesentlich schöner als ein steriles Wartezimmer wäre.«
Ich sagte: »Was hast Du denn vor?«
Frühling sagte: »Als wir beim ersten Mal bei Morpheus waren, habe ich mir abgeguckt, wie man in anderer Leute Träume kommt. Wenn der das kann, dann kann ich das auch.
In unserer Jugend war er derjenige, der über das geringste Talent verfügte. Der war bei uns so verloren, als würde man dich unter MARVEL’s Superhelden gruppieren. Damals war er das Synonym für Talentfreiheit.«
Ich sagte: »Er hatte allerdings einige Jahrtausende zum Üben.«
Frühling sagte: »Mach Jahrmillionen draus.«
Ich sagte: »Die Dinosaurier haben auch geträumt?«
Frühling sagte: »Der Tyrannosaurus träumte von längeren Armen.«
Ich sagte: »Der Einfallsreichtum Deiner Antworten ist arg kurz gegriffen.«
Frühling sagte: »Keine Arme keine Kekse. Da bin ich Dir um eine Armlänge voraus.«
Ich sagte: »Solange wir jetzt nicht aufhören, werden wir wohl heute nichts mehr Gescheites auf die Reihe bringen. Die Frage ist, bei wem dringen wir in den Traum ein? Was finden wir dadurch raus?«
Frühling sagte: »Ich glaube, dass bei Herbst nicht mehr viel zu holen ist. Aber vielleicht bekommen wir bei Winter noch Informationen.«
Ich sagte: »Wie kommen wir rein?«
Frühling vollführte eine merkwürdige, anatomisch kaum mögliche Bewegung mit den Händen und um mich herum wurde alles schwarz.

Ein Gedanke zu „Untalentiert “
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Herrlich!!! 😂 😂 😂