Wir verabschiedeten uns und gingen zum Auto. Frühling schien aufgebracht und irritiert. Sie sagte: »Es ist eine Sache uns eine tote Katze vorzusetzen. Aber wie bekommt man Winter dazu, etwas zu glauben, was gar nicht da war.«
Ich sagte: »Das ist wirklich eine harte Nuss. Aber schön, dass ich endlich Dein Interesse geweckt habe.«
Frühling stieß die Autotür auf, als wollte sie sie aus den Angeln reißen. Als sie saß, zog sie sie mit einem Knall zu.
Als ich langsam einstieg, sah sie mich groß an. Ihre Augen funkelten und sie hatte das Lächeln eines Raubtiers auf den Lippen.
Bei ihrem Anblick verschluckte ich die Bemerkung, dass sie mit meinem Auto bitte vorsichtiger umgehen solle.
Sie sagte: »Der Fall ist immer noch stinkend langweilig. Ich stehe nun mal nicht auf Krimis. Da kannst Du machen, was Du willst.
Ich bin nur sauer, dass irgendjemand meine Schwester verarscht und ich nicht vorher auf die Idee gekommen bin. Wer auch immer das war, ist mir auf jeden Fall einen Schritt voraus.«
Ich sagte: »Wir sollten vielleicht noch einmal Maria fragen.«
Bevor ich das Auto startete, wählte ich die Nummer und Maria meldete sich in der Freisprecheinrichtung.
Ich sagte: »Maria, erinnerst Du Dich an den Verdächtigen, den uns Winter nannte? Sie sagte, dass die alte Frau und der Räuber zusammen einen Sohn gehabt hätten.«
Maria sagte: »Daran kann ich mich nicht erinnern. Soweit ich weiß hatte Frau Koslowski keine Kinder. Sie war verwitwet und alleine.«
Ich sagte: »Erinnerst Du Dich an eine tote Katze, in der Wohnung der Alten?«
Am anderen Ende wurde es leise. Kurz bevor ich fragen wollte, ob noch jemand in der Leitung ist, sagte Maria: »Ich erinnere mich an die Katze. Es ist nur komisch, dass ich es vergessen hatte. Jetzt wo Du es sagst – da war eine Katze in der Mülltonne.
Wir haben das nicht weiter untersucht, aber ich weiß nicht warum. Das war einfach weg.«
Nachdem ich Maria gedankt und sie verabschiedet hatte, legte ich auf und startete den Motor.
Frühling sah mich entgeistert an. Sie sagte: »Wohin willst Du jetzt?«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

Ein Gedanke zu „Bestätigung“

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