Ich sagte: »Sag mal, wann kommen wir an? Mir kommt es vor, als wären wir eine Ewigkeit unterwegs.«
Winter sagte: »Eigentlich mag ich keine Kinder, genau wegen diesen Fragen. Mein Junge, Du scheinst eine ähnliche Tendenz zu haben.«
Anscheinend sah Winter in mir ein Kind. Es sollte mich gar nicht überraschen. Schließlich nannte sie mich Junge.
Ich sagte: »Wusste nicht, dass Du Kinder besonders hasst. Bisher dachte ich, Du würdest alle Menschen gleich viel hassen.«
Winter sagte: »Mach ich auch. Da gibt es kaum Unterschiede. Egal wie alt ihr seid, ihr seit immer nervig.«
Ich sagte: »Und was ist dann mit Kinder?«
Sie sagte: »Schau Dir das doch mal an. Sie krabbeln überall hin, die meisten Eltern wissen nicht, wie man mit ihnen umgeht und dauernd geht etwas kaputt.«
Ich sagte: »Das gehört dazu. Kinder lernen, wenn sie etwas machen. So funktioniert das alles. Sicherlich hattest Du noch nie Kinder.«
Sie sagte: »Du kannst Dir nicht vorstellen, wie viele ich habe. Da ist einmal mein Sohn, der nach Sibirien ausgezogen ist. Man nennt ihn da Väterchen Frost.«
Diese Information musste ich erst einmal verdauen. Diese ganzen Mythen gingen zurück auf die Kinder der Jahreszeiten? Als Nächstes erzählte sie mir noch, dass der Weihnachtsmann von ihr abstammt.
Auf die Frage nach ihm schüttelte Winter jedoch nur den Kopf. Der wäre definitiv nicht mit ihr verwandt.
Irgendwie beruhigte mich der Gedanke.
