Diesmal hatte ich Sie da, wo ich sie haben wollte. Sie wich mir mit ihren Augen aus. Das eigene, nicht ausgesprochene und trotzdem bindende Versprechen, ließ sie zögern.
Sie sah auf den Boden und sagte: »Warum interessiert Dich die alte Geschichte eigentlich so?«
Ich sagte: »Herbst erzählte mir von dem Verbrechen, welches er für das vielleicht interessanteste hielt, was er bearbeitet hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du nicht neugierig warst, wer der Täter war.«
Winter zuckte mit den Achsen und sah an die Decke. Sie sagte: »Können wir uns nicht über andere Dinge unterhalten?«
Ich sagte: »Ich habe Dir von mir erzählt und Du bist jetzt dran.«
Sie sagte: »Es gibt der Sache kaum etwas hinzuzufügen.«
Ich sagte: »Du hast den Fall nicht gelöst?«
Sie sagte: »Der Räuber und die alte Frau hatten zusammen einen Sohn. Wir haben das durch DNA Spuren belegen können. Natürlich musste der Sohn der Mörder der Alten gewesen sein.«
Ich sagte: »Konntet ihr ihn einsperren?«
Sie sagte: »Er hatte den Räuber kurz vor dessen Tod im Gefängnis besucht. Das führte uns erst einmal auf seine Spur. Die Alte hatte das Kind nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Interessant war, dass das Opfer des Raubmordes, bei dem der Diamant verschwand, der Ehemann der Alten gewesen war.
Anscheinend hatte sie die Räuber angagiert, um ihren Mann aus dem Weg zu schaffen. Verwunderlich war nur, dass die Räuber die Frau nicht verpfiffen hatten. Anscheinend lag das an der Beute oder an dem Sohn.
Für mich war die Dame auf jeden Fall eine Art Held. Sie hatte den Geliebten und den Ehemann gleichzeitig entsorgt und war damit sogar durchgekommen. Höchst bemerkenswert.«

Ein Gedanke zu „Gemeine Heldin“
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[…] erinnert sich der ein oder andere ja noch (zur Erinnerung: hier, hier, hier ). Die Geschichte hat mir einfach keine Ruhe […]