Winter sagte: »Wir Frauen sind einfach besser als ihr Männer.«
Ich nahm einen neuen Schluck aus dem Becher und sagte: »Das meinst Du doch jetzt nicht ernst. In was seid ihr Frauen besser als wir Männer?«
Sie sagte: »In Allem!«
Dabei sah sie im Raum umher, wie Königin Cleopatra kurz nach der Krönung über ihr Volk geblickt haben muss.
Ich sagte: »Es ist doch augenscheinlich, dass Männer stärker sind als Frauen. Das ist ja auch in allen Sportarten stark ersichtlich.«
Winter zuckte die Achsen und sagte: »Das liegt nur daran, dass wir Frauen mit unseren geistigen Fähigkeiten, uns gar nicht so anstrengen wollen.«
Für einen Augenblick dachte ich, dass sie mich verarschen wollte. Dann las ich aus ihrer Mine, dass sie es ernst meinte.
Sie fügte hinzu: »Wusstest Du, dass es bei den Ureinwohner Australiens üblich war, dass die Frau den Pflug zog, während der Mann hinten die Spur halten musste?«
Ich schüttelte den Kopf.
Sie sagte: »Das führte dazu, dass die Aborigines annahmen, dass die Kühe die Frauen der Engländer sein mussten, da diese ja den Pflug zogen.«
Sie nahm selbst einen Schluck, bevor sie sagte: »Du siehst, dass damals in dieser Kultur, die Frauen die harte Arbeit taten.«

Von SackingBob74

1974 in Dorsten geboren, entdeckte man früh das fehlende sportliche Talent des Autors. Über Jahre erlernte er mühsam das Lesen und Schreiben, wobei er mit dem Letzteren immer seine Probleme hatte. Die Lehrer bescheinigten ihm ein hohes Maß an Fantasie und Flexibilität in der Rechtschreibung. Aus den oberen Gründen stand ihm lediglich der Zweig der Naturwissenschaften offen. Sein Werdegang wurde 2008 an Halloween mit einer Promotion in Chemie belohnt. Sein erstes Buch »Niedermolekulare Co-Kristallisation« erwies sich als Ladenhüter (Essener Uni-Bibliothek, wird wahrscheinlich z.Z. im unzugänglichen Keller aufbewahrt). Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, beschloss der Autor, das Genre zu wechseln. Seit ein paar Jahren veröffentlicht er in seinem Blog >SackingBob74.de< Geschichten über sich und die personalisierten Jahreszeiten. Er lebt mit seiner Familie in Gladbeck.

11 Gedanken zu „Von Frauen und Pflugscharen“
    1. Ich halte das Wissen von Winter für ziemlich fragwürdig. Persönlich bin ich der Meinung, dass sie das Alles nur erfindet.
      Allerdings kann es ja doch stimmen, sie hätte ja immerhin die Möglichkeit dazu gehabt, dabei gewesen zu sein.

  1. Mit Verlaub, ich muss hier doch eine Lanze für den Mann brechen: nicht ohne Grund leben diese Aborigines offiziell nur in einem entlegenen Teil der Erde. Jedoch könnte sich hier eine neue Verstrickung entwickeln, mit der Frage, ob nicht vielleicht Undercover-Indianer für die weltweite Seuche der Frauenversteherei verantwortlich sind und der Mann an sich gegen diese unerkannte Krankheit keinerlei Chance hat, ergo die Welt demnächst nur noch von veganen TeetrinkerInninnen überschwemmt wird – das wiederum finde ich beängstigend!

    1. Vegane TeetrinkerInnen sind bestimmt wenig gesellig und kaum humoristisch.
      Das wäre nicht meine Welt – wobei ich auch gerne Tee trinke. Darf ich das nicht mehr?

        1. Ich muss jetzt einmal fragen, was die wirklich harten Typen trinken? Geht das schon in die Richtung Cola-Light oder darf man da schon mal einen Whiskey trinken?
          Wobei die Blasentee- und 7Kräutertee Trinker gehören definitiv nicht zu den Harten.
          Ach ist das alles kompliziert!
          Einige behaupten ja, dass ich keinen Geschmack hätte, aber da kann ich nur darauf erwidern, dass das normal wäre, da ich ja durch meine ständig verstopfte Nase, auch schlecht riechen würde.

    1. Normalerweise bezeichnet man die „Närrische Zeit“ als fünfte Jahreszeit. Bisher hab ich sie noch nicht kennengelernt. Vielleicht fehlt mir da auch ein wenig der Humor. Aber ich will nicht ausschließen, dass sie mir mal begegnet.
      Es kann auch daran liegen, dass sie Köln-Geborene bevorzugt.
      Ich persönlich glaub aber fest daran, dass sie nur adoptiert wurde. Ich werde Winter mal darauf ansprechen- falls sie mich mal zu Wort kommen läßt.

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